„Löwenherze“ für Flüchtlingsprojekte

Die Verleihung der Löwenherzpreise am Donnerstag in St. Pölten ist im Zeichen von Flüchtlingsprojekten gestanden. Unter den Preisträgern sind das Transitquartier Ternitz (Bezirk Neunkirchen) und die Initiative „Unser Bruck hilft“.

Die Stadt Bruck an der Leitha hatte die Initiative aufgrund der aktuellen Flüchtlingsbewegung ins Leben gerufen. Eine Gruppe von Ehrenamtlichen unterstützt Flüchtlinge dabei, sich zu integrieren und alltägliche Aufgaben zu erledigen. Innerhalb weniger Wochen zählte die Initiative 120 Mitglieder.

„Unser Bruck hilft“ wurde mit dem ersten Platz in der Kategorie „Kommunale Projekte“ ausgezeichnet. Dahinter rangieren der von Eltern behinderter Kinder gegründete Verein Sonnendach, auf dem dritten Platz das „Projekt Abt-Karl-Straße“, das einer Flüchtlingsfamilie eine Unterkunft im Sitzungssaal der Bezirksorganisation Melk ermöglichte.

Grundstück für Flüchtlinge

In der Kategorie „Soziales Engagement“ gingen die Löwenherzpreise an ein Projekt für Kinder und Pflegebedürftige in Rumänien. Auf den zweiten Platz wählte die Jury das Transitquartier Ternitz (Bezirk Neunkirchen), in dem pro Woche bis zu 1.000 Flüchtlinge betreut werden. Auch der dritte Platz in dieser Kategorie ging an ein Flüchtlingsprojekt: Der ehemalige Gemeindearzt Paul Ritschl stellte gemeinsam mit seiner Frau in Leopoldsdorf im Marchfelde (Bezirk Gänserndorf) ein Privatgrundstück zur Verfügung, auf dem Quartiere für 40 Asylwerber errichtet wurden.

In der Kategorie „Nachhaltigkeit“ belegte das Solartaxi Heidenreichstein den ersten Platz. Das umweltfreundliche Fahrzeug hilft sozial Bedürftigen dabei, ihre Besorgungen zu erledigen. Zudem ermöglichte es zwei langzeitarbeitslosen Frauen als Fahrerinnen den Wiedereinstieg ins Berufsleben. Auf Platz zwei wurde der Verein „Frauenzentrum St. Pölten“ gewählt, dahinter folgt das Projekt „Interkulturelles Mentoring für Schulen“.

Renner: „Dass Gesellschaft nicht auseinander bricht“

Landeshauptmann-Stellvertreterin Karin Renner (SPÖ) - zugleich auch Präsidentin des Vereins Pro Niederösterreich, der die Preise vergibt - hatte bereits im Vorfeld der Verleihung angekündigt, ein besonderes Augenmerk auf Privatpersonen, Vereine und Initiativen zu legen, die sich stark in der Flüchtlingshilfe engagieren. „Sie alle tragen dazu bei, dass unsere Gesellschaft nicht auseinander bricht“, so Renner. „Sie bilden die Basis der sozialen und gesellschaftlichen Arbeit, die den sozialen Frieden in unseren Gemeinden sichert und stabilisiert.“

Die Jury hatte die neun Preisträger aus 36 Projekten ausgewählt, sie erhielten Preisgeld im Gesamtwert von 22.500 Euro. Die Auszeichnungen wurden bei einem Festakt in der Fachhochschule St. Pölten zum mittlerweile zehnten Mal vergeben.

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