Douglasie als neue Fichte?

Heiße und trockene Sommer als Folge des Klimawandels setzen den heimischen Bäumen zu. Eine Antwort könnte die Douglasie sein. Der Baum aus Nordamerika ist resistenter, derzeit aber noch sehr unbekannt.

Nur 0,2 Prozent der österreichischen Bäume sind Douglasien. Nicht zuletzt deshalb werden sie oft nicht erkannt, sagt Hubert Hasenauer von der Universität für Bodenkultur. „Die Douglasie schaut auf den ersten Blick ähnlich wie eine heimische Tanne, die Nadeln sind weich und etwas länglicher. Die Rinde ist mit ihrer groben Struktur und den länglichen Rissen sehr markant. Das ist ein wesentlicher Unterschied zur Fichte oder Tanne.“

Douglasie im Wald

ORF

Die Rinde ist ein deutliches Unterscheidungsmerkmal zwischen Douglasien und heimischen Bäumen

„Auf Trockenperioden im Sommer konditioniert“

Bei einem Lokalaugenschein zeigt sich, dass die Douglasien selbst nach dem trockenen Sommer gesund aussehen. „Der Grund dafür ist einfach: In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet in Nordamerika ist die Douglasie auf lange Trockenperioden im Sommer konditioniert. Das halten die heimischen Baumarten, vor allem die Fichte, nicht aus“, erklärt Hasenauer.

Die Douglasie wächst schnell und kann bereits nach 45 Jahren geerntet werden, 25 Jahre vor der Fichte. Außerdem verträgt sie sich gut mit anderen Bäumen und auch der Borkenkäfer fand bislang keinen Gefallen an dem Baum, so der Experte der BOKU: „Salopp gesagt: Was der Käfer nicht kennt, frisst er nicht.“

„Bei gleichen Wetterbedingungen vitaler“

Tatsache sei aber, dass der Borkenkäfer normalerweise keine gesunden Bäume befällt. „Auf gleichen Standorten oder bei gleichen Wetterbedingungen ist es so, dass die Douglasie vitaler ist als die Fichte, wenn Trockenstress auftritt“, ergänzt Hasenauer, womit der Nadelbaum aus Nordamerika bald die Antwort auf den Klimawandel sein könnte.

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Alternative zu heimischen Bäumen

noe.ORF.at war mit Hubert Hasenauer von der Universität für Bodenkultur unterwegs. Er sagt, „dass Douglasien widerstandsfähiger sind.“

Die besten Wachstumsbedingungen für Douglasien herrschen auf trockenen Standorten im Osten Österreichs. „Das ist in der Gegend um Krems, in der Buckligen Welt und im Süden von Wien“, so Hasenauer. Zu nass sei es jedoch im Waldviertel.

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