Semmering: Reparaturen vor Abschluss

Die Reparaturarbeiten im gesperrten Eisenbahntunnel auf der Südbahn im Semmeringgebiet konnte rascher abgeschlossen werden als geplant. Am Sonntag können Züge wieder den betroffenen Streckenabschnitt befahren.

Nach der Kollision eines Güterzuges mit einer Lokomotive am 1. Dezember arbeiteten die ÖBB-Infrastrukturexperten unter Hochdruck. „Auch für uns waren das Bilder, wie wir sie zuvor noch nie gesehen haben", sagt Günter Novak, Regionalleiter der ÖBB-Infrastruktur, „die Wagen haben sich in diesem Bereich so intensiv verkeilt, dass man 70 bis 100 Meter gar nicht durch den Tunnel durchsehen konnte.“

Seit dem Zwischenfall wurde Tag und Nacht im Zweischichtbetrieb gearbeitet. 30 bis 40 Infrastrukturexperten arbeiteten im Tunnel, um die Strecke wieder freizumachen. Es sei nicht nur darum gegangen, die zerstörten Waggons aus dem Tunnel zu bekommen, sondern auch den Unterbau, die Oberleitungen und die Sicherheitssysteme im Tunnel wieder herzustellen, so die ÖBB.

Ab Sonntag ist Semmeringstrecke wieder frei

Mittlerweile wurden 600 Meter Gleise und 700 Meter Oberleitung erneuert, auch die letzte Arbeiten an den Sicherheitseinrichtungen, an den Signalanlagen und der Tunnelbeleuchtung sind fast fertig. Noch bis Sonntag wird gearbeitet. „Wir haben schon noch einiges zu tun. Wir müssen in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Baustelle räumen, die Fahrleitung einschalten, die Erdung aufheben“, erklärt Günter Novak.

Ab Sonntagfrüh wird die historische Eisenbahnstrecke über den Semmering wieder befahrbar sein. „Ab Sonntag um 6.00 Uhr können die Personenzüge wieder fahren, das heißt, rechtzeitig mit dem Fahrplanwechsel ist die Strecke über den Semmering wieder frei“, erklärt ÖBB-Pressesprecher Christopher Seif.

Die Ursache für den gewaltigen Zusammenstoß im Tunnel ist unterdessen noch nicht geklärt. „Das wird von der Staatsanwaltschaft und von der Unabhängigen Unfalluntersuchungsstelle des Bundes untersucht. Wenn sie ein Ergebnis vorliegen haben, dann werden sie es auch verkünden", so Seif.

Bei dem Zugunfall in den Morgenstunden des 1. Dezember wurde ein Lokführer verletzt, er erlitt nach Angaben der ÖÖB einen Knochenbruch. Der entstandene Sachschaden wird auf fünf Millionen Euro geschätzt.

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