Fliegerhorst soll Asylquartier werden

Das Innenministerium nützt nun sein Durchgriffsrecht bei der Suche nach Flüchtlingsunterkünften. Acht Kasernen, darunter das Fliegerhorst Brumovski in Langenlebarn (Bezirk Tulln) werden eine derartige Unterkunft.

Per Bundesgesetzblatt sind acht Kasernen österreichweit vorgesehen, darunter auch das Fliegerhorst Brumovski. In der Verordnung, die bereits am 18. Dezember veröffentlich wurde, ist die Verwendung für die Dauer von sechs Monaten begrenzt und tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft.

Bürgermeister: „Keine Information von Ministerium“

Tullns Bürgermeister Peter Eisenschenk (ÖVP) kritisiert, dass er kein einziges Mal von Verteidigungsministerium kontaktiert worden sei, über die aktuellen Pläne habe er aus dem Radio erfahren. Man habe sich in Tulln bemüht fünf kleine Unterbringungen zu schaffen, jetzt bekomme man offenbar zusätzlich ein großes Quartier, so Eisenschenk. Im Fliegerhorst bereitet man sich nun auf die Unterbringung der ersten Flüchtlinge vor.

Neben Langenlebarn ist auch die Wallenstein-Kaserne in Götzendorf (Bezirk Bruck an der Leitha) als derartige Unterkunft vorgesehen. Bürgermeister Kurt Wimmer (ÖVP) zeigte sich überrascht über die Verordnung des Innenministeriums. Man sei nicht darüber informiert worden. Wenn es notwendig sei, werde man aber helfen, so Wimmer. „Ein verträgliches Maß ist aber nötig.“

Das Innenministerium betonte, dass die Kasernen nur dann für Asylwerber vorgesehen seien, wenn die Quote nicht erfüllt werde, sagte Ministeriumssprecher Alexander Marakovits. Es gehe nicht um die Nutzung der Gebäude, sondern der Kasernenareale, wo Container für je 450 Asylwerber entstehen könnten.

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