Frauentelefon: Viele suchen Hilfe

1.400 Frauen rufen jährlich das Frauentelefon des Hilfswerks an. Zu Weihnachten sind es deutlich mehr, dann steigt die Zahl um etwa 20 Prozent. Die Erwartungen sind besonders hoch, Konflikte spürt man umso deutlicher.

Weihnachten gilt als Fest der Familie. Gerade deshalb sind die Erwartungen oft besonders hoch und man spürt Probleme umso deutlicher. Das beobachten zumindest die Experten beim Frauentelefon des Niederösterreichischen Hilfswerks. Ob Trennung, Kindererziehung, Einsamkeit oder finanzielle Sorgen: Es sind verschiedene Themen, mit denen sich Frauen derzeit an das Hilfswerk wenden.

Viele merken, dass sie es nicht schaffen

Aber nicht nur beim Frauentelefon, auch beim Krisentelefon steigt die Zahl der Anrufer vor Weihnachten um etwa 20 Prozent. Nach dem großen Fest gibt es dann noch einmal einen Anstieg. Viele „drücken die Feiertage nämlich durch“, heißt es beim Hilfswerk, nach Weihnachten merken sie dann, dass sie es nicht schaffen.

Ähnliches beobachtet man auch im Frauenhaus in St. Pölten. Hier kümmert man sich um Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Vor den Feiertagen ist es meist ruhig, sagt die Leiterin Maria Imlinger, viele Frauen setzen nämlich Hoffnungen in das Weihnachtsfest und wollen ihre Familie nicht vor den Feiertagen verlassen. Ab 25. Dezember werden die Anrufe dann aber deutlich mehr. In Niederösterreich gibt es sechs Frauenhäuser, und zwar in Amstetten, Mistelbach, Mödling, Neunkirchen, St. Pölten und Wr. Neustadt.

Links:

• Frauentelefon: 200.000 Anrufe in zehn Jahren (noe.ORF.at; 19.11.2015)
• Frauenhäuser in Niederösterreich