Polizei verstärkt Kontrollen gegen illegale Böller

Mehr als zehn Millionen Euro geben die Österreicher für Silvester aus, vor allem für Raketen und Böller. Wer dabei zu Pyrotechnik aus dem Ausland greift, macht sich oft strafbar. Die Polizei führt daher Schwerpunktkontrollen durch.

Ein paar hundert Meter hinter der Staatsgrenze liegt in der Tschechischen Republik scheinbar das Paradies für Silvesterfreunde: Es gibt Pyrotechnik günstig zu kaufen, und dazu noch voller vielversprechender Effekte. Zurück in Österreich hat die Party aber ein Ende: In Kleinhaugsdorf (Bezirk Hollabrunn) werden die Feuerwerkskörper konfisziert, und immer wieder finden die Polizisten Großfeuerwerke, also Sprengklasse F3 oder F4.

Doch dafür wäre eine spezielle Genehmigung nötig. „Da sind oft drei, vier Kugelbomben dabei, die haben natürlich eine starke Sprengwirkung, das ist sehr gefährlich. Außerdem fällt uns auf, dass diese Verpackungen oft zerrissen und feucht sind, und ich kann mir nicht vorstellen, dass das dann so super funktioniert“, sagt Bezirksinspektor Günther Schöfmann.

Geldstrafe von bis zu 3.600 Euro möglich

Außerdem brauchen legale Feuerwerkskörper eine deutsche Gebrauchsanweisung und eine spezielle Zertifizierung. Doch selbst darauf ist im Ausland nicht unbedingt Verlass: Nur das geschulte Auge erkennt ein gefälschtes CE-Zeichen. Solche illegalen Böller sind oft günstig zu haben, bei der Kontrolle kann es dann aber umso teurer werden. „Der Endverbraucher kann bis zu 3.600 Euro Verwaltungsstrafe bezahlen, der Händler, der verbotene pyrotechnische Gegenstände an Endverbraucher weiterverkauft, kann bis zu 10.000 Euro Strafe zahlen“, erklärt Johann Baumschlager von der Landespolizeidirektion.

Durch die enorme Sprengkraft oder die oft schlechte Verarbeitung ist die verbotene Pyrotechnik zudem extrem gefährlich. Vorsicht ist aber auch mit legalen Raketen geboten, vor allem dann, wenn dabei auch noch die Sektkorken knallen. „Wie wir alle wissen, enthemmt Alkohol. Alkoholisierte Personen können eine Gefahr weniger rasch wahrnehmen und setzen sich so einer größeren Gefahr als sonst aus“, sagt Baumschlager. Etwa 70 Verletzte gibt es in Niederösterreich jedes Jahr zu Silvester, immer wieder auch Tote. Der Großteil ist männlich und jünger als 25 Jahre, die Burschen seien sich der Gefahr oft nicht bewusst, heißt es beim Kuratorium für Verkehrssicherheit.

Feuerwehr rechnet heuer mit mehr Einsätzen

Durch das milde Wetter ohne Niederschlag kommt heuer auch noch die akute Waldbrandgefahr hinzu. In der letzten Silvesternacht 2014/15 mussten die Feuerwehren in Niederösterreich zu 60 Bränden ausrücken. Diese Brände wurden durch Feuerwerkskörper ausgelöst, mehr als 1.000 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Heuer rechnet man mit deutlich mehr Einsätzen, denn Wälder und Wiesen sind so stark ausgetrocknet, dass schon ein Funke und leichter Wind genügen, um einen großflächigen Brand auszulösen.

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