Temperatursturz: Skigebiete atmen auf

Verspätet aber doch läuft nun die Skisaison an. Drei Skigebiete gehen nach dem Temperatursturz in Vollbetrieb. Temperaturen von mehr als zehn Grad freuten zuletzt nur Museen und Thermen, die ein Gästeplus verzeichneten.

Die kalten Temperaturen sind nun endlich auch am Jauerling (Bezirk Krems) angekommen. Mit dem eisigen Ostwind kühlte es in dem Skigebiet im Waldviertel ordentlich ab. Die großen Schneemengen blieben zwar bislang aus, es ist allerdings kalt genug, um eine Beschneiung möglich zu machen. „Wir sind froh, dass wir in den letzten Tagen in den Ferien das Skifahren gewährleisten können“, sagt Michael Reichl, Geschäftsführer der Jauerling Lift GmbH. Am Samstag wurden noch die letzten Vorbereitungen getroffen, der Skibetrieb startet am Sonntag.

Jauerling Skigebiet Schneekanone

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Mit den kalten Temperaturen konnten nun die Schneekanonen in Betrieb genommen werden

Lifte in St. Corona und Mönichkirchen in Betrieb

Neben dem Jauerling sind auch zwei weitere Skigebiete bereit, um in die Saison zu starten: In Sankt Corona am Wechsel (Bezirk Neunkirchen) und in Mönichkirchen-Mariensee (Bezirk Neunkirchen) sind seit Samstag alle Lifte in Betrieb.

In anderen Skigebieten ist der Liftbetrieb derzeit noch eingeschränkt. Am Semmering ist ein Lift geöffnet, am Hochkar sieben Lifte, in Lackenhof am Ötscher nur das Kinderland und die Vierer-Sesselbahn und am Annaberg fahren zwei Lifte. In Puchberg am Schneeberg ist das Kinderland seit Samstag geöffnet, ansonsten ist dort jedoch kein Skibetrieb. Auch auf der Gemeindealpe Mitterbach ist an Skifahren derzeit nicht zu denken.

Besucherplus in Thermen und Museen

Vom verspäteten Start in den Skigebieten profitierten vor allem die Thermen. Im Sole-Felsen-Bad in Gmünd wirkte sich der milde Winter besonders positiv aus. Kurz vor Silvester wurden so viele Tagesgäste gezählt wie noch nie zuvor. „Wir hatten zwei Rekordtage: Am 29. Dezember ist unser alter Rekord von 2.486 Gästen geknackt worden, einen Tag darauf gleich noch einmal. Der aktuelle Rekord liegt nun bei 2.500 Gästen“, sagt Bernhard Strohmeier, Manager des Sole-Felsen-Bad. Am Samstag war das Bad zu 100 Prozent ausgelastet so Strohmeier. „Wenn der Schnee kommt, denke ich aber, dass die Gästezahl bei uns etwas zurückgehen wird.“

Sole-Felsen-Band Gmünd

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Das Sole-Felsen-Bad in Gmünd war am Samstag komplett ausgelastet

Zu den Profiteuren zählt auch das Landesmuseum in St. Pölten, wo der Andrang zuletzt höher als sonst war. „Die milden Temperaturen sind natürlich kein unwesentlicher Faktor. Wenn man normalerweise Skifahren geht und kein Schnee da ist, werden die Museen und Ausstellungshäuser automatisch attraktiv“, sagt Carl Aigner, künstlerischer Leiter des Landesmuseums. „Ein Haus muss aber schon ein Image entwickeln, es müssen viele Faktoren zusammenkommen, dass ein Nicht-Winter-Wetter für die Musseen ein Gewinn ist.“

Laut Aigner verzeichnete man im Landesmuseum ein Besucherplus von zehn bis 15 Prozent pro Tag. „Am Wochenende sind es manches Mal sogar um 20 Prozent mehr Besucher“, so Aigner. Er führt den Zuwachs aber auch auf die Vielfalt des Landesmuseums zurück - von der Natur über die Kunst bis hin zur Landesgeschichte.