Zielpunkt: Mitarbeiter pochen auf Ansprüche

Für 340 Zielpunkt-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, deren Filialen in Niederösterreich geschlossen worden sind, finden nun Betriebsversammlungen statt. Großes Thema sind ausstehende Ansprüche wie etwa die Abfertigung.

Seit Samstag haben in Niederösterreich 38 von 56 Zielpunkt Filialen geschlossen. Die Gehälter und das Weihnachtsgeld wurden bereits ausbezahlt. Viele Beschäftigte haben dennoch eine offene Rechnung. Die Arbeiterkammer prüft derzeit ihre Ansprüche. „Wir kämpfen um jeden Cent, was das Entgelt betrifft“, sagt Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich. „Es geht darum, individuell herauszurechnen, welche Ansprüche jeder hat. Es gibt Leute mit Abfertigungsansprüchen, mit alter Abfertigung oder Leute, die in Karenz bzw. Mutterschutz sind“, so Wieser.

Arbeiterkammer rät zu vorzeitigem Austritt

Den meisten Angestellten wird von Seiten der Arbeiterkammer und der Gewerkschaft zu einem sogenannten vorzeitigen Austritt aus dem Unternehmen geraten, der mit einer Kündigung durch den Arbeitgeber vergleichbar ist. In diesem Fall sind die ehemaligen Beschäftigten weiterhin versichert.

„Der berechtigte vorzeitige Austritt sichert in diesem Fall die Ansprüche wie bei einer Arbeitgeberkündigung“, erklärt Manuel Prankl von der Gewerkschaft der Privatangestellten in Niederösterreich. „Das heißt, dass die Mitarbeiter wesentlich höhere Ansprüche haben, die dann vom Insolvenzentgeltfonds bezahlt werden müssen.“ Konkret bedeutet das, dass die Betroffenen innerhalb der Kündigungsfrist Geld ausbezahlt bekommen und in dieser Zeit eine neue Arbeit annehmen können.

Zielpunkt Betriebsversammlung St. Pölten

ORF

Landesweit finden in den kommenden Tagen Betriebsversammlungen statt, in denen die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über ihre Ansprüche informiert werden

18 Zielpunkt-Filialen in Niederösterreich bleiben vorläufig noch geöffnet, für diese gibt es Interessenten. Ob allerdings die etwa 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Filialen auch nach einer Übernahme dort beschäftigt bleiben, steht derzeit noch nicht fest.

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