Vier Jahre Haft für Pfarrer wegen Missbrauchs

Wegen sexuellen Missbrauchs muss ein Pfarrer aus dem südlichen Niederösterreich nun vier Jahre ins Gefängnis. Das Oberlandesgericht Wien (OLG) erhöhte die ursprüngliche Strafe um acht Monate. Das Urteil ist nun rechtskräftig.

Der 49-jährige Geistliche soll mehrmals Betäubungsmittel eingesetzt haben, um sein Opfer, einen heute 26-jährigen Mann, sexuell gefügig gemacht zu haben. Zum ersten Mal stand der Pfarrer deshalb 2013 vor Gericht - mehr dazu in Vergewaltigung: Prozess gegen Pfarrer (noe.ORF.at; 10.11.2013).

Pfarrer beteuert einvernehmliche Beziehung

Der Angeklagte wollte die Vorwürfe nicht auf sich sitzen lassen. Die homosexuelle Beziehung sei einvernehmlich gewesen, so die Verteidigung, Gewalt sei nicht im Spiel gewesen. Der Pfarrer ging in Berufung. Im zweiten Rechtsgang im Landesgericht Wr. Neustadt wurde er schließlich zu drei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt - mehr dazu in Pfarrer wegen Missbrauchs verurteilt (noe.ORF.at; 28.7.2015).

Am Donnerstag hob das Oberlandesgericht Wien die Strafe auf vier Jahre Haft an. Ein Sprecher des Gerichts bestätigte am Freitag entsprechende Berichte im „Kurier“ und der „Kronen Zeitung“. Der Pfarrer will aber weiterhin versuchen, seine Unschuld zu beweisen. Sein Anwalt strebt deshalb eine Wiederaufnahme des Verfahrens an.