Immer mehr Hausbrunnen trocknen aus

Mit einem für den Winter eher untypischen Problem kämpfen derzeit viele Hausbesitzer und Landwirte: Bei manchen von ihnen sind die Hausbrunnen schon ganz ausgetrocknet, nun muss tiefer gebohrt werden.

Die Arbeiter der Brunnenbohrfirmen sind derzeit im Dauerereinsatz, mit schwerem Gerät arbeiten etwa bei Rupert Pfaffeneder in Wolfsbach (Bezirk Amstetten), denn dessen Hausbrunnen ist ausgetrocknet. 40 Jahre reichten die 13 Meter Tiefe, jetzt soll der Brunnen auf 20 Meter Tiefe gebohrt werden - und es muss schnell gehen, erzählt Pfaffeneder: „Vor zwei Wochen hat es begonnen, dass das Wasser immer weniger geworden ist, bis uns dann vor einer Woche die Feuerwehr mit Wasser versorgen musste. Jetzt hoffen wir, dass sich das Problem mit der Bohrung wieder gelöst hat.“

Brunnenbohrung

ORF

Für Brunnenbauer ist derzeit Hochsaison

Dass das Wasser fließt, wenn man den Wasserhahn aufdreht, ist für viele Menschen ganz normal. Wenn man aber im wahrsten Sinne des Wortes „am Trockenen sitzt", muss man sich doch ganz schön einschränken: „Das fängt mit den einfachsten Sachen an, bis dahin, dass am Abend dann vielleicht das Wasser aus ist - und damit ist es auch aus mit dem Händewaschen, dem Geschirrspüler und der Waschmaschine.“

Der vorige Sommer und der vergangene Herbst waren sehr trocken, mit Auswirkungen bis heute. Die Brunnenbauer haben jetzt Hochsaison. „Wir haben drei bis vier Mal so viele Anfragen für Brunnensanierungen oder wegen ausgetrockneter Quellen. Stark betroffen sind das Mostviertel, das Waldviertel und das Alpenvorland beziehungsweise die gebirgige Region in Niederösterreich“, sagt Martin Bachner, Berufsgruppensprecher der Brunnenmiester in Niederösterreich.

Wasserverbrauch steigt kontinuierlich an

Aber nicht nur der fehlende Niederschlag des Vorjahres lässt viele Brunnen und Quellen austrocknen, weiß Bachner: „Der Wasserverbrauch steigt generell, darum kommen die Brunnen oft mit der Wasserlieferung nicht mehr nach. Die Bauernhöfe und die Betriebe werden größer und die Gemeinden wachsen. Es hat zwar immer Trockenzeiten gegeben, aber ich kann mich nicht erinnern, dass Quellen und Brunnen komplett austrocknen, das ist die letzten 40 Jahre nicht passiert.“ In einigen Regionen sank der Grundwasserspiegel um bis zu drei Meter. Jetzt hofft man im Mostviertel, dass der heurige Sommer nicht so trocken wird wie jener im Vorjahr.

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