Notärzte schneller am Einsatzort

Seit einem Jahr ist ein neues Notarztwagensystem mit Notarzteinsatzwagen und Rettungstransportwagen in Betrieb. Für die Versorgung möglichst vieler Patienten bringe es Vorteile, heißt es beim Roten Kreuz.

Etwa 40.000 mal wurden im Vorjahr ein Notarzt oder eine Notärztin zu einem Einsatz in Niederösterreich gerufen. Seit einem Jahr wird mit einem neuen System gearbeitet. Seither ist der Notarzt gemeinsam mit einem Notfallsanitäter mit einem eigenen Notarzt-Einssatzfahrzeug unterwegs und „trifft“ den Rettungswagen direkt am Unfallort.

Die Rettungsorganisation stellte auf dieses System um, weil die Notärzte so besser verfügbar sind, erklärt der Pressesprecher des Roten Kreuzes, Andreas Zenker: „Bisher musste ja der Transport ins nächste Krankenhaus auch mit dem Notarzt durchgeführt werden. Den braucht man nach der Erstversorgung aber vielleicht gar nicht, wie die Analysen gezeigt haben.“

Neue Notarzteinsatzwagen

Rotes Kreuz Niederösterreich

Seit einem Jahr ist der neue Notarzteinsatzwagen in Betrieb

Wichtige Medikamente und Geräte an Bord

Der Vorteil im neuen System: Durch den eigenen Einsatzwagen ist der Notarzt mobiler und kann rasch zum nächsten Einsatz fahren. Sollte aber der Patient die Betreuung des Notarztes bei der Fahrt ins Krankenhaus brauchen, kommt der zweite Teil des Systems zum Einsatz. Denn alle wichtigen Medikamente oder Gerätschäften, wie etwa ein Beatmungsgerät oder ein EKG, führt der Notarzt in seinem Einsatzwagen immer mit. Die Geräte können auch sehr rasch im Rettungwagen mittels eines vormontierten Klicksystems sofort installiert werden. „So können wir den Patienten lückenlos weiter betreuen“, so Zenker.

Krankentransporter

ORF

Künftig mehr Notärzte zur Verfügung

Notärzte müssen von den Spitälern gestellt werden. Die Rettungsorgansiationen weisen darauf hin, dass das aber nicht überall funktioniert. Immer wieder wird kritisiert, dass es zu wenig Notärzte gibt und dadurch die Notarztstellen oft nicht besetzt werden können. „Hin und wieder kommt das vor. Dann ist ein Stützpunkt einen Tag oder eine Nacht lang nicht besetzt. Diese Gebiete decken wir mit den Notärzten aus den umliegenden Bezirksstellen ab“, so Zenker. Die geänderte Gesetzeslage werde aber helfen, heißt es weiter: „Dadurch bekommen wir mehr Notärzte, die wir nicht anstellen müssen. Wir können sie wieder auf Honorarbasis beschäftigen.“

Das neue System ist noch im Aufbau. Beim Roten Kreuz geht man davon aus, dass die Einsätze mit dem neuen System steigen werden, da ja der Notarzt in vielen Fällen rascher wieder zur Verfügung stehen wird. Das komme auch den Patienten zu Gute. Vom Erfolg des Systems ist man jedenfalls überzeugt, denn immerhin habe sich der Notarzteinsatzwagen auch schon in Wien und Oberösterreich bewährt.

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