„Harter Winter“ für kleine Skigebiete

Für viele kleine Skigebiete und Betriebe, die nur einen Lift haben, ist es ein „harter Winter“, denn die milden Temperaturen sind eine große Herausforderung. Nun hofft man trotz Beschneiungsanlagen auf Neuschnee.

Für viele Skigebiete sind die Semesterferien die Hochsaison. Laut Niederösterreich Werbung ist die Auslastung in großen Skigebieten gut. Die kleinen Skigebiete haben unterschiedliche Strategien, um auch bei schwierigen Schnee- und Witterungslagen bestehen zu können.

Kirchbach: Freiwillige Helfer sichern Betrieb

Im Skidorf Kirchbach (Bezirk Zwettl) im Waldviertel gibt es genug Schnee trotz milder Temperaturen. Die Anschaffung einer Schneekanone hat sich somit rentiert. In den Nächten war es kalt genug, um die Pisten zu beschneien. „Wir schneien teilweise Depots und die halten dann länger als der umliegende Schnee. Diese schieben wir dann auseinander und dann haben wir wieder eine schöne Pistenfläche“, sagt Franz Jahn, Obmann des Fremdenverkehrsverbandes Kirchbach.

Skipiste Kirchbach

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400 Gäste kommen in diesem Winter durchschnittlich pro Tag nach Kirchbach, vor allem viele Kinder. „Meine Brüder haben hier auch Skifahren gelernt. Es sind einfache Pisten bis zu schweren Pisten, das ist angenehm und nicht so überfüllt wie in manchen Skigebieten. Also es ist schon angenehm da“, erzählt Mercedes Corvette Kainz, eine Besucherin des Skidorfs. Die Tageskarte kostet 15 Euro, es gibt einen Schlepplift, eine Piste einen Tellerlift für Kleinkinder. Der Liftbetrieb wird durch freiwillige Helfer gesichert. „Wir haben zwar spät anfangen können, aber die Auslastung war bis jetzt sehr gut. Jetzt mit den warmen Temperaturen haben wir aber schon zu kämpfen“, sagt Jahn.

Unterberg: Grüne Pisten, aber keine Schneekanonen

Zu warm für Naturschnee ist es derzeit im kleinen Skigebiet Unterberg bei Pernitz (Bezirk Wiener Neustadt). Auf der Homepage wirbt man mit „Naturschneeparadies Unterberg“. Die Wahrheit schaut jedoch seit vielen Jahren anders aus, denn in den letzten Jahren waren es „harte Winter“ mit wenigen rentablen Skitagen.

Dort, wo einst Doppelolympiasiegerin Michaela Dorfmeister Ski fahren lernte, blickt man heute auf grüne Wiesen. Schneekanonen zahlen sich für die Betreiber nicht aus, sagt Erich Panzenböck, Geschäftsführer der Skilift Unterberg GmbH. „Schneekanonen sind für uns in Zukunft auch kein Thema, das ist für uns überhaupt keine Option. Gerade dieser Winter zeigt uns ja, dass die Beschneiung in gewissen Höhenlagen nicht eine Sicherheit bietet, um Skibetrieb haben zu können. Das bestätigt uns auf unserem Weg auf die Natur zu setzen und wenn ausreichend Schnee ist, sind wir bereit.“ Wenn das Skigebiet mangels Schnee geschlossen ist, entstünden auch keine laufenden Kosten.

Lift in Unterberg

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Die Lifte stehen still in Unterberg

Laut Wetterexperten wurden die Winter in den vergangenen Jahren tendenziell milder. Dieser Trend dürfte sich auch in Zukunft fortsetzen. Die kleinen Skigebiete wollen trotzdem mit unterschiedlichen Strategien weiter bestehen. Laut Niederösterreich Werbung ist die Auslastung der heimischen Skigebiete in diesem Winter stark witterungsabhängig. Die Skigebiete mit Landesbeteiligung konnten gut in die Semesterferien starten, also am Annaberg, Hochkar, Lackenhof, Gemeindealpe Mitterbach, Mönichkirchen, Puchberg und St. Corona. Am ersten Ferienwochenende konnte jedes dieser Gebiete am Samstag im Durchschnitt knapp 1.500 Gäste begrüßen.

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