Flüchtlingshelferin Maria Loley ist tot

Die Flüchtlingshelferin Maria Loley ist im 92. Lebensjahr in Laa an der Thaya (Bezirk Mistelbach) gestorben. Die Gründerin der „Bewegung Mitmensch - Flüchtlingshilfe Poysdorf“ war 1995 auch eines der Briefbombenopfer von Franz Fuchs.

Mehr als 70 Jahre lang engagierte sich Loley in der Flüchtlingshilfe. Bis 1975 war die ausgebildete Fürsorgerin in Mistelbach und in St. Johann im Pongau (Salzburg) tätig. 1981 startete sie privat organisierte Hilfsprojekte für Polen und baute nach Ausbruch der Kämpfe in Jugoslawien 1992 in Poysdorf (Bezirk Mistelbach) ein Hilfsnetz für Kriegsflüchtlinge auf.

Maria Loley heute

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Maria Loley starb im Alter von 91 Jahren in Laa an der Thaya

Ihr Engagement wurde international ausgezeichnet

Loley wurde für ihren Einsatz mit zahlreichen Preisen international geehrt. 1994 erhielt sie für das Projekt „Flüchtlingshilfe Poysdorf“ den erstmals vergebenen Preis des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR). Ein Jahr später wurde sie mit dem Bruno-Kreisky-Anerkennungspreis für Menschenrechte ausgezeichnet und vom ORF-Landesstudio Niederösterreich zur „Frau des Jahres 1994“ gewählt.

Nur ein Jahr später, im Oktober 1995, wurde Loley ein Opfer des Briefbombenattentäters Fuchs. Die Flüchtlingshelferin wurde an beiden Händen und im Gesicht schwer verletzt und musste stundenlang im Spital operiert werden.

„Grande Dame“ der österreichischen Flüchtlingshilfe

Bis zuletzt setzte sich Loley für Menschen auf der Flucht ein. Am Donnerstag starb die 1924 in Poysdorf Geborene im Sankt-Vitusheim in Laa an der Thaya. Kardinal Christoph Schönborn, Erzbischof von Wien, würdigte Loley in einer Stellungnahme als einen Menschen, der „für mich das Evangelium inkarniert hat - auch in seinem unerbittlichen Anspruch an die Menschlichkeit, mit dem sie ja bei manchen angeeckt ist, bis hin zum Briefbombenattentat durch Franz Fuchs“.

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Trauer um Maria Loley

Mehr als sieben Jahrzehnte engagierte sich Maria Loley in der Flüchtlingshilfe - ein Nachruf von Anna Wohlmuth.

Die Erzdiözese Wien bezeichnete Loley in einer Aussendung auch als „Grande Dame“ der österreichischen Flüchtlingshilfe. „Der Tod von Maria Loley ist ein schwerer Verlust für alle, die sie gekannt haben“, sagte Franz Schneider, Obmann von „Bewegung Mitmensch - Hilfe für Menschen in Not“. Die Flüchtlingshelferin sei „ein großartiger Mensch“ gewesen, „der sich bis zur letzten Minute aufgeopfert hat für andere.“ Das Begräbnis wird voraussichtlich am 12. Februar in Poysdorf stattfinden.

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