Neues Depot für das „Gedächtnis“ einer Stadt

Im neuen Depot des Stadtmuseums St. Pölten ist nun genug Platz, um das „Gedächtnis“ der Stadt zu sichern. Mehr als eine Million archäologische Funde werden hier verwahrt, es handelt sich um Gegenstände der vergangenen 7.000 Jahre.

Hauptsächlich sind in dem neuen Depot die archäologischen Funde der Stadt, aber auch Teile der stadt- und kulturgeschichtlichen Sammlung eingelagert. Damit ist es erstmals gelungen, alle archäologischen Funde St. Pöltens an einem Ort systematisch geordnet unterzubringen. Denn davon gibt es in St Pölten eine ganze Menge.

Depot des Stadtmuseums

Josef Vorlaufer

In dem neuen Depot werden vor allem archäologische Funde gelagert

Mittlerweile wurden alleine im Bereich Archäologie mehr als 3.000 Bananenkartons eingestellt, die mehr als eine Million Einzelstücke beinhalten. Dazu gehören Fundgegenstände aus Glas, Knochen und Stein, aber hauptsächlich Scherben aus Keramik, die zwar keinen materiellen, aber dafür einen unschätzbaren historischen Wert haben. Im neuen Depot gibt es auch Arbeitsräume mit entsprechender technischer Ausstattung für die wissenschaftliche Aufarbeitung vor Ort.

Stadler: „Wurzeln systematisch erforschen“

„St. Pölten hat sehr tiefe und weitreichende historische Wurzeln, die wir systematisch erforschen, dokumentieren und in zahlreichen Ausstellungen und Publikationen der Öffentlichkeit präsentieren", sagte St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ).

Das sei identitätsstiftend: „In vielen Bereichen hat unsere Stadt Einzigartiges zu bieten. Das zeigen auch die archäologischen Ausgrabungen im gesamten Stadtgebiet.“ Er sei zudem davon überzeugt, dass die Aufarbeitung der Geschichte St. Pöltens langfristig auch wirtschaftlich und touristisch genutzt werden kann.

Archäologieteam und Stadler im Depot

Josef Vorlaufer

Die Archäologen Nicole Sommer, Ronald Risy und Sivia Zenz mit Bürgermeister Stadler im neuen Depot

Fast zwei Kilometer Regale

Die Kennzahlen des neuen Lagers sprechen für sich. Im Erdgeschoß wurden Regale mit 1.070 Laufmetern Fachböden aufgestellt, im Obergeschoß noch einmal Regale mit 847 Laufmetern. In den Umbau hat die Stadt 341.000 Euro investiert und damit die budgetierte Summe unterschritten. Notwendig wurde der Umzug, weil das alte Depot in der „Leiner-Halle“ am Roßmarkt verkauft wurde. Zum Teil wurden bisher Fundstücke auch in Kellern oder Dachböden gelagert. Nun werden die Gegenstände an einem Ort zusammengeführt, auch für die nächsten Jahre sei Platz vorhanden, sagte der Bürgermeister.

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