Hypo schließt Pleite Kärntens nicht aus

Die Gläubiger der Heta wollen ihr Geld zurück - in Summe fünf Milliarden Euro. Kärnten bietet derzeit aber nur eine Quote von 75 Prozent an. Nun schließt auch die Hypo Niederösterreich nicht mehr aus, dass Kärnten pleitegehen könnte.

Gegenüber noe.ORF.at hieß es am Freitag, dass das Angebot Kärntens, drei Viertel der Ausstände begleichen zu wollen, nun eingehend geprüft werde. Schwierig sei die Causa jedoch deshalb, weil der Untreueparagraph berücksichtigt werden müsse, sagte der Sprecher der niederösterreichischen Landesbank, Bernhard Krumpel.

Rechtsgutachten und Bewertungen

Konkret müsse abgewogen werden, ob Kärnten in der Lage sei, den gesamten Betrag in Höhe von fünf Milliarden Euro an die Gläubiger zurückzuzahlen, „erst dann kann entschieden werden, ob man sich auch mit den 75 Prozent zufrieden gibt“, so der Sprecher. In den kommenden Wochen sollen entsprechende Rechtsgutachten eingeholt und Bewertungen vorgenommen werden.

Die Entscheidung werde kurz vor Ablauf der Angebotsfrist (11. März) fallen, sagte der Sprecher. Dass Kärnten in eine Pleite geschickt wird, schloss er nicht aus. „Nach dem Bewertungs- und Prüfungsprozess kann auch diese Entscheidung getroffen werden.“ Die sogenannte „Lock-up“-Vereinbarung aller Investoren unterschrieb die Hypo Niederösterreich nicht.

Anleihen auf 64 Prozent abgeschrieben

Mit dieser Vereinbarung, der neben dem Par-Investorenpool unter anderem auch die große Ad-Hoc-Gruppe angehört, binden sich Hypo/Heta-Gläubiger zu einem gemeinsamen Vorgehen - samt Pönalen für ein Nein zum Rückkaufangebot von drei Viertel der aushaftenden Summe. Die Tageszeitung „Presse“ schrieb zuletzt, dass die Hypo Niederösterreich ihre Anleihen bereits auf knapp 64 Prozent abgewertet habe.

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