188 Seeadler überwintern in Ostösterreich
25 der gezählten Brutpaare sind laut WWF heimisch. Im „Ranking“ folgen auf die March-Thaya-Auen mit den Donau-Auen bei Wien (33) und dem Waldviertel (27) zwei weitere niederösterreichische Regionen. Dahinter rangiert das Burgenland mit Seewinkel, Parndorfer Platte und dem Südburgenland, einige Seeadler wurden auch in der Oststeiermark, in Oberösterreich am Unteren Inn gesichtet.
Für die sogenannte Synchronzählung sind 50 Vogelkundler im Einsatz. Sie kontrollieren alljährlich alle Gebiete, in denen sich Seeadler aufhalten. Wie der WWF in einer Aussendung ausführte, werden Doppelzählungen so gut wie möglich vermieden, indem die Vogelfreunde sowohl den Beobachtungszeitpunkt und -ort als auch die Flugrichtung und die Altersklasse der Tiere notieren. Gezählt wird „grenzüberschreitend“ zu den Nachbarländern.
Wild Wonders of Europe / Staffan Widstrand / WWF
Comeback nach Ausrottung
Der Seeadler ist mit einer Flügelspannweite von 2,30 Metern der größte Adler Europas. Nach seiner Ausrottung war er jahrzehntelang aus unseren Breiten verschwunden, erlebt aber in den Bundesländern Niederösterreich, Burgenland, der Steiermark und Oberösterreich „ein erfreuliches Comeback“, so der WWF.
„Es ist vor allem der strengen EU-Gesetzgebung wie der Vogelschutzrichtlinie zu verdanken, dass die Seeadler wieder bei uns Fuß fassen konnten. Das Verbot von gefährlichen Umweltgiften wie DDT, der wirksame Schutz von Brutplätzen und die Bekämpfung illegaler Verfolgung haben die Bestände in ganz Europa erfreulich rasch wieder ansteigen lassen“, so der Leiter der Biodiversität beim WWF Österreich, Bernhard Kohler.
Tiere sind Gefahren ausgesetzt
Verwiesen wurde aber auch auf die Gefahren, denen die imposanten Vögel ausgesetzt sind: Nach wie vor würden Seeadler illegalen Abschüssen oder Gifteinsatz zum Opfer fallen oder verenden, wenn sie mit bleihaltiger Jagdmunition erlegte Wildtiere fressen. „Umso wichtiger ist es, dass ein wesentlicher Teil des Seeadlerbestandes in hochrangigen Schutzgebieten wie dem Nationalpark Donau-Auen brüten kann“, betonte Georg Frank vom Nationalpark Donau-Auen.
Terry Pickford
„Bei uns finden Adler noch geeignete Horstbäume und eigens beruhigte Bereiche für ihre Brut vor. Ebenso Gewässer für die Jagd auf Fische und Wasservögel.“ Dieser Schutz soll im Rahmen des Netzwerks Danubeparks auf den gesamten Donauraum ausgedehnt werden. „Dazu wurde zusammen mit NGOs ein länderübergreifender Action Plan erstellt“, so Frank.
Links:
- Die Seeadler sind wieder zurück (noe.ORF.at; 23.7.2015)
- Rekord bei überwinternden Seeadlern (noe.ORF.at; 28.3.2015)