Seitenstetten: Auf den Spuren von Julius Raab

Im Stift Seitenstetten (Bezirk Amstetten) wird heuer die Ausstellung „Schau ma amoi - Wirtschaft & Werte 2.0“ gezeigt. Anlass ist der 125. Geburtstag des „Staatsvertragskanzlers“ Julius Raab, Absolvent des Stiftsgymnasiums.

Ab 1. April werden in der Ausstellung in dem Benediktinerstift die Werte der sozialen Marktwirtschaft der Nachkriegszeit, die Ordensregel des heiligen Benedikt sowie Wirtschaften und Arbeiten im 21. Jahrhundert gegenübergestellt.

„Wir zeigen in dieser Ausstellung keine Kunstschätze, sondern wollen die Menschen zum Denken bringen“, sagte Abt Petrus Pilsinger bei der Präsentation der Ausstellungspläne. So stelle etwa eine „Handy-Kathedrale“ in der Schau das Smartphone als „Allerheiligstes“ und Symbol der heutigen Welt dar. Fotografien und Notizbücher aus dem privaten Nachlass Raabs, den er dem Benediktinerkloster vermachte, sollen Einblick in sein Denken und seine Werte geben.

Bundeskanzler Julius Raab am Flughafen Bad Vöslau am 11. April 1955

APA/Archiv Steiner

Bundeskanzler Julius Raab (M.) am 15. April 1955 nach der Heimkehr der Staatsvertragsverhandlungsdelegation aus Moskau am Flughafen Vöslau

Es werden auch aktuelle Themen wie Bildung, Flüchtlinge, Nachhaltigkeit, Umgang mit der Natur, Wert des Menschen und Entschleunigung behandelt, erklärte Abt Pilsinger. Außerdem wird das Stift als Wirtschaftsbetrieb präsentiert.

Vom heiligen Benedikt bis zu Julius Raab

„Julius Raab war Baumeister im doppelten Sinne: Baumeister der Republik und der Sozialpartnerschaft“, sagte Sonja Zwazl, Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich. Als Symbol für den „Staatsvertragskanzler“ wurde auf dem Plakat zur Ausstellung eine Knackwurst - die Lieblingsspeise Raabs - gewählt, ein Kreuz stellt den Heiligen Benedikt von Nursia dar, ein Smartphone die globalisierte Welt des 21. Jahrhunderts.

Die Ausstellung ist heuer bis 31. Oktober geöffnet und nach der Winterpause von 1. April bis 31. Oktober 2017. Als Rahmenprogramm sind neben Kulturveranstaltungen auch Diskussionen und Vorträge in Kooperation mit Betrieben aus der Region geplant.

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