Schallaburg: Eine Zeitreise in die 70er Jahre

Auf der Schallaburg (Bezirk Melk) wird am Freitag die Ausstellung „Die 70er - Damals war Zukunft“ eröffnet. Diese Dekade wird als das Jahrzehnt des Aufbruchs, der Visionen und der Veränderungen präsentiert.

Die Schlagworte der 1970er Jahre in Österreich waren „Bildung und Arbeit für alle“, „antiautoritäre Erziehung“ und „Selbstverwirklichung statt Fremdbestimmung“. Es war ein Jahrzehnt des gesellschaftlichen Aufbruchs. „Sind die Forderungen von damals in Zeiten von Fukushima, Occupy und einer weltweiten Migrationsbewegung aktueller denn je? Mit dem Anspruch die Zukunft zu gestalten, formulierte dieses Jahrzehnt Visionen von einer anderen Welt“, stellt das Kuratorenteam Elke Smodics, Renate Höllwart und Hannes Etzlstorfer fest.

Die 70er: Das Jahrzehnt des Aufbruchs

„Die Welt wird schriller! Im reflektierenden Licht der Discokugeln drehte sie sich zu ‚Saturday Night Fever‘, während Nina Hagen und die Sex Pistols Skandale provozierten und Freiraum eroberten. Ein Panoptikum dieser großen Welt brachte der TV-Schirm ins Wohnzimmer, kindgerecht aufbereitet in der ‚Sendung mit der Maus‘. Zwischen Resopalküche und Puch MC 50 feierten die einen den Beginn einer neuen Ära. Die anderen sagten der Konsumgesellschaft derweil in Kommunen und Kinderläden den Kampf an“, heißt es auf der Website der Schallaburg.

Die Konsumgesellschaft erwachte, der Alltag veränderte sich: Pullover statt Hemden, Discos statt Tanzschulen, Moon Boots und Resopalküchen. Es waren bewegte Zeiten - und das wird auch in der Ausstellung „Die 70er - Damals war Zukunft“ gezeigt: Kriege von Nicaragua bis Vietnam, die Volksabstimmung gegen das AKW Zwentendorf, alternative Lebensformen und Bürgerinitiativen, Gratis-Schulbücher, 40-Stunden-Woche und Fristenlösung.

Die Ausstellung auf der Schallaburg ruft bunte Erinnerungen an die 70er Jahre wach, die Kuratoren der Schau wollen aber gleichzeitig auch Anstöße zur Auseinandersetzung mit der Gegenwart geben. Am runden Tisch, im Frauencafe oder auf der „Club 2“-Lounge der Debattenräume wird die Ausstellung selbst zum Diskussionsraum: Was bedeutet das alles heute?

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