Frühe Ölgemälde von Schiele in Tulln

Das Egon Schiele Museum in Tulln zeigt frühe Ölbilder des in Niederösterreich geborenen Künstlers. Die Stadt- und Naturlandschaften sowie Portraits sind direkt nach Schieles Studienbeginn an der Wiener Akademie entstanden und brachten ihm erste Erfolge.

Die Stadt- und Naturlandschaften weisen nach Angaben des Museums vorwiegend auf Klosterneuburg hin, wo Schiele seine Schulzeit verbracht hat. „Jede freie Minute war er draußen auf den Wiesen am Bachbett oder in den Wäldern und bezeichnete mit Farbstiften Blatt für Blatt seines Zeichenblocks“, wurde ein Freund der Familie zitiert.

Ölbilder: Erste Ausstellungserfolge für Schiele

Das Museum zeigt insgesamt 16 Ölbilder, die zwischen 1907 und 1908 entstanden sind. Sie stammen aus den Sammlungen des Landes Niederösterreich und der Stadt sowie aus Privatbesitz. Bereits vergangenes Jahr lud das Museum anlässlich des 125. Geburtstages von Egon Schiele zu einer Erlebnistour für junge Menschen, zu Stadtführungen und Aktivitäten für die ganze Familie ein - mehr dazu in Tulln feiert Egon Schieles 125. Geburtstag (noe.ORF.at; 3.5.2015).

Ausstellungshinweis

„Frühe Gemälde“ von 5. April bis 2. Oktober im Egon Schiele Museum, Dienstag bis Sonntag, 10.00 bis 17.00 Uhr

Mit diesen frühen Ölbildern habe Schiele als 17-Jähriger 1908 auch seinen ersten Ausstellungserfolg gefeiert: Unter dem Titel „Junge Kunst im Stift“ wurden damals neben Werken anderer Klosterneuburger Künstler zehn Gemälde gezeigt. In der Folge wandte sich der Künstler, dessen Vorbild Gustav Klimt war, nach und nach vom Naturalismus ab und entwickelte seine eigenständige Bildauffassung.

Auf den Spuren des Künstlers im Schiele Garten

Neben dem 1990 im ehemaligen Bezirksgefängnis eröffneten Ausstellungshaus gibt es in Tulln weitere Möglichkeiten, dem Künstler nachzuspüren, der als Sohn des damaligen Bahnhofsvorstandes seine Kindheit hier verbrachte: Täglich geöffnet ist sein Geburtshaus am Bahnhof, der Egon Schiele Weg führt zu 13 Stationen in der Stadt.

Im Schiele Garten auf dem Gelände der Garten Tulln finden sich unter dem Titel „Lebensbrüche“ Informationen zu den Ursachen für das unangepasste, kurze Leben des Künstlers, der 1912 in Neulengbach inhaftiert und unter anderem wegen „Verbreitung unsittlicher Zeichnungen“ verurteilt wurde und sechs Jahre später 28-jährig in Wien der spanischen Grippe erlag.

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