Sobotka seit 34 Jahren in der Politik

Wolfgang Sobotka (ÖVP) ist seit mehr als drei Jahrzehnten auf kommunal- und landespolitischer Ebene tätig. Zuletzt war er ab 16. April 1998 Finanzlandesrat und ist seit 26. Februar 2009 auch Landeshauptmann-Stellvertreter von Niederösterreich.

Sobotka wurde am 5. Jänner 1956 in Waidhofen an der Ybbs geboren. Er studierte Geschichte an der Universität in Wien sowie Violoncello und Musikpädagodgik an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien. Zudem studierte er Dirigieren am Bruckner-Konservatorium in Linz.

Wolfgang Sobotka

APA/Helmut Fohringer

Aus dem Gemeinderat ins Landhaus

Sobotka begann als AHS-Lehrer in seiner Heimatstadt Waidhofen an der Ybbs zu unterrichten. Er wurde Leiter der dortigen Musikschule. Von 1980 bis 1987 bekleidete er das Amt des Stadtarchivars und war von 1987 bis 1998 Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien.

Sobotkas politische Laufbahn begann im Jahr 1982 mit dem Einzug in den Waidhofner Gemeinderat, wo er ab 1992 als Stadtrat für Finanzen und Fraktionsobmann der Waidhofner Volkspartei tätig war. 1996 wurde er Bürgermeister von Waidhofen an der Ybbs, 1998 zog er als Landesrat in die niederösterreichische Landesregierung ein. Seit 2009 ist er auch Landeshauptmann-Stellvertreter.

Wolfgang Sobotka bei einer Pressekonferenz

APA / Helmut Fohringer

Föderalist vor Wechsel in die Bundespolitik

Seit 2011 ist der Niederösterreicher Landesobmann der ÖVP Teilorganisation NÖAAB (Niederösterreichischer Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbund). Dort machte er immer wieder mit lauten Forderungen auf sich aufmerksam, etwa mit der Forderung nach einem „Pendler-Euro“ - mehr dazu in Sobotka fordert „Pendler-Euro“ (noe.ORF.at; 19.4.2012). In der Wiener Herrengasse wartet auf den seit 5. Jänner 60-Jährigen nun erstmals ein Job in der Bundespolitik.

Der ÖVP-Politiker gilt als bekennender Föderalist. Immer wieder machte er in diversen öffentlichen Reden auf seine Einstellung aufmerksam, so etwa in der Budgetrede im Jahr 2014. „Wir werden die Frage der Migration nur auf europäischer Ebene lösen können, dafür braucht es keine Bestimmungen, wie groß der Traktorsitz ist, wie wir unsere Marmelade nennen und schon gar nicht, welchen Mais und wie wir ihn anbauen. Wir wollen eine ökologische Landwirtschaft, die wir hier beschließen und die wir hier einsetzen, da wollen wir keine Vorgaben von Brüssel.“

Erwin Pröll und Wolfgang Sobotka bei einer Pressekonferenz

APA/Helmut Fohringer

2009 präsentierte Erwin Pröll seinen neuen Landeshauptmannstellvertreter Wolfgang Sobotka

Sobotka bundesweit keineswegs „leise“

Bereits in den ersten Monaten des heurigen Jahres war Sobotka bundesweit immer wieder in den Schlagzeilen. Am 11. Februar war er Zeuge im Hypo-U-Ausschuss. Er betonte deutlich, an der Verstaatlichung der Bank nicht beteiligt gewesen zu sein - mehr dazu in Sobotka als Zeuge im U-Ausschuss (noe.ORF.at; 10.2.2016). Zudem äußerte sich Sobotka stets im Heta-Streit. Er übte scharfe Kritik am Finanzminister und an Kärnten. Das „Pokern“ müsse aufhören, der gesamte Finanzplatz sei in Gefahr - mehr dazu in Heta-Streit: Sobotka warnt vor Auswirkungen (noe.ORF.at; 17.3.2016).

Sobotka trat in den vergangenen Jahren auch immer wieder mit seinem Engagement für die Musik und für die Gestaltung der niederösterreichischen Gärten in den Vordergrund. 1998 initiierte er die Aktion „Natur im Garten“. Mehr als 11.000 Privatgärten in Niederösterreich wurden bereits mit der „Natur im Garten“-Plakette ausgezeichnet. Sobotka ist verheiratet und hat sechs Kinder.