Birnbaumblüte: Ein gefährdetes Naturschauspiel
Schätzungen zufolge wachsen bis zu eine halbe Million Birnbäume im Mostviertel, doch sie werden von Jahr zu Jahr weniger. Dabei sterben sukzessiv jene Bäume ab, die die Grundlage für die Mostkultur des Landesviertels bilden. Die Ursache für dieses Baumsterben ist unklar.
Für die Landwirte ist das eine große Herausforderung, sagt etwa Mostbauer Bernhard Datzberger aus Amstetten. „Diese Birnensorte, die wir haben, gibt es weltweit nirgendwo sonst. Wir können die Birnen nicht irgendwo kaufen, sondern die gibt es nur hier im Mostviertel, und wir müssen die selbst produzieren.“
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Möglicherweise Bakterien als Ursache
Um die Birnbäume zu erhalten, wird in einigen Ländern Europas geforscht, ganz besonders aber in Österreich, etwa in der Wein- und Obstbauschule in Klosterneuburg (Bezirk Wien-Umgebung). Ein Bakterium könnte an dem Baumsterben Schuld haben. In Haag im oberen Mostviertel schlossen sich daher gleich 18 Bauern zusammen, um auf einem 18 Hektar großen Versuchsgelände die Resistenz von Birnensorten zu erproben. „Es gibt etliche Unterlagen über das Wurzelsystem des Baumes, der resistent ist, und darauf baut man auf. Ich glaube, in zehn bis 20 Jahren werden wir es haben, aber ein Baum hat 200 Jahre Ertragsdauer, deshalb müssen wir langsam arbeiten“, sagt Bernhard Datzberger.
Durch die Forschungen besteht die Chance, dass das Mostviertel auch in Zukunft zu einem blühenden Garten wie heuer wird. Wer die Birnbaumblüte aber noch in diesem Jahr erleben möchte, sollte schnell sein, denn in wenigen Tagen könnte das Naturschauspiel schon wieder vorbei sein.