March und Thaya: Kampf den Gelsenlarven

Die Gelsenzeit hat zwar noch nicht begonnen, Gelsenlarven gibt es aber schon jetzt. Deswegen haben neun Gemeinden entlang der Thaya und der March bereits mit der Regulierung der Stechmückenpopulation mittels Bakterien begonnen.

In den March–Thaya-Auen sind überschwemmte Wiesen, Schilfgebiete, Auwälder und sogar Äcker und Wegränder potenzielle Brutstätten von Gelsen. Im schlimmsten Fall sind das bei Überflutung aller Flächen in allen neun Gemeinden mehr als 2.000 Hektar. Die Gemeinden Rabensburg (Bezirk Mistelbach), Hohenau an der March, Ringelsdorf-Niederabsdorf, Drösing, Jedenspeigen, Dürnkrut, Angern an der March, Marchegg und Engelhartstetten (Bezirk Gänserndorf) gründeten deshalb vor einigen Jahren den Verein Biologische Gelsenregulierung, um mit Hilfe eines Bakteriums die Anzahl der Gelsenlarven zu verringern und so gegen die Blutsauger vorzugehen.

Gelsenwehr

Verein Biologische Gelsenregulierung

Zu Fuß bringen die Gelsenwehren die Bakterien zu den mit Gelsenlarven befallenen Wasserstellen in den March-Thaya-Auen

Heuer wurde das biologisch abbaubare Bakterium B.T.I. bereits auf etwa fünf Hektar Wasserstellen in den March-Thaya-Auen verteilt, um eine Gelsenplage im Sommer zu verhindern. Bei dem Bakterium handelt es sich um ein natürliches, im Boden vorkommendes Bakterium, das ein Fraßgift produziert, das in der Lage ist, die Larven von Stechmücken abzutöten.

Auch gegen die Hausgelse wird vorgegangen

Normalerweise wird das Gelsenmittel mit Rucksacktanks ausgetragen. Die Mitglieder der sogenannten Gelsenwehren der Gemeinden spritzen dabei die Bakterien in die mit Larven befallenen Wasserstellen in der Au. Sollten die Wasserstellen zu Fuß nicht erreichbar sein, etwa nach starkem Hochwasser, verteilt der Verein den Wirkstoff auch mit einem Hubschrauber.

Die Gelsenpopulation soll durch die Bakterien aber nicht gänzlich vernichtet werden. Ziel sei es lediglich, sie auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, so Projektleiter Robert Freitag vom Verein Biologische Gelsenregulierung. Er betont, dass das eingesetzte Bakterium für alle anderen im Wasser lebenden Tiere ungefährlich sei.

Neben den Überschwemmungsgelsen bemühen sich die beteiligten Gemeinden, auch die Vermehrung der sogenannten Hausgelsen einzudämmen. Diese leben zum Beispiel in Dachrinnen. Die Bürger seien daher gefordert, die Wasserstellen in Wohngebieten zu beobachten, so Freitag.

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