Reaktionen: Von Freude bis Enttäuschung

Nach dem ersten Wahlgang zur Präsidentenwahl am Sonntag gibt es unterschiedliche Reaktionen der niederösterreichischen Landesparteien. Freude herrscht bei FPÖ und den Grünen. ÖVP und SPÖ zeigen sich enttäuscht.

Die FPÖ Niederösterreich sprach von einem „Sensationserfolg“ für den freiheitlichen Bundespräsidentschaftskandidaten Norbert Hofer. „In diesem Ausmaß war es für mich eindeutig überraschend. Ich muss sagen, ich kann nur dankbar sein - auch den niederösterreichischen Landsleuten, die das hervorragende Ergebnis möglich gemacht haben“, sagte der Landesparteichef der FPÖ, Walter Rosenkranz, gegenüber noe.ORF.at.

Überraschte Freiheitliche

Der Parteichef der FPÖ Niederösterreich, Walter Rosenkranz, rechnete nicht mit einem derart deutlichen Ergebnis.

Rosenkranz gratulierte Hofer, mit dem ein „österreichischer Patriot“ gewählt worden sei. Für die Stichwahl sei man in „Schlagweite zur Hofburg“, sagte der Landesparteichef der FPÖ. Die Freiheitlichen würden alles daran setzen, dass Hofer „in die verantwortungsvolle Position als Staatsoberhaupt“ kommt.

Van der Bellen und Hofer

APA / Helmut Fohringer

Van der Bellen (li.) und Hofer zogen am Sonntag in die Stichwahl ein

Krismer: „Mit voller Kraft unterstützen“

Die niederösterreichischen Grünen würden ihren früheren Bundessprecher Alexander Van der Bellen, der als unabhängiger Kandidat antrat, „mit voller Kraft unterstützen, weil er ein guter Bundespräsident für alle Österreicherinnen und Österreicher sein wird“, sagte Helga Krismer, die Landessprecherin der Grünen in Niederösterreich.

Zu den Wahlumfragen, die Van der Bellen auf Platz eins sahen, sagte Krismer, dass die Meinungsforscher ein „ziemliches Aha-Erlebnis“ hätten. „Man sieht, dass wirklich sehr, sehr viel in Bewegung ist. Die Menschen bewegt es. Und genau jetzt, wo es um eine Person geht, die ganz besonnen überparteilich die Entscheidungen in der Republik treffen soll, haben sich das die Menschen ganz genau überlegt“, so die Landessprecherin der Grünen.

Pröll: „Überraschendes Ergebnis“

Erwin Pröll, der niederösterreichische Landeshauptmann und Landesparteiobmann der ÖVP, verwies darauf, dass Andreas Khol im Vergleich zu allen anderen Bundesländern in Niederösterreich zumindest des beste Landesergebnis geholt hätte. „Das vorliegende Ergebnis ist für mich schon überraschend, vor allem in diesem Ausmaß. Das Ergebnis ist aber auch Höhepunkt einer Entwicklung, die viele seit Langem spüren“, so Pröll.

Kritik am Bundeskanzler

Für Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) ist das Wahlergebnis auch die Folge von mittlerweile acht Jahren Faymann-Politik.

Pröll betonte, dass Khol einen „engagierten und beherzten Wahlkampf hingelegt“ habe. Gleichzeitig übte er scharfe Kritik: „Das Ergebnis ist eine schallende Ohrfeige, nicht nur für die Politik, sondern auch für die Meinungsforschung und jene Medien, die sich ihrer bedient haben. Das Ergebnis ist aber auch die Folge von mittlerweile acht Jahren Faymann-Politik. Eine Politik des Verschleppens, des Verzögerns und des Wegduckens“, so Pröll.

Laimer: „Schmerzliche Niederlage“

Seitens der SPÖ Niederösterreich reagierte auf Anfrage von noe.ORF.at nicht Matthias Stadler, Landesparteiobmann der SPÖ, sondern Landesgeschäftsführer Robert Laimer. Er spricht von einer „schmerzlichen Niederlage, bei der es nichts zu beschönigen gibt.“ Hundstorfer sei ein hervorragender Minister gewesen, der mit viel Einsatz, Kompetenz und sozialem Gewissen in Österreich viel weitergebracht habe, sagte Laimer.

Laut dem sozialdemokratischen Landesgeschäftsführer wurde Hundstorfer unter seinem Wert geschlagen. „Er wurde bei diesem Wahlgang völlig unter seinem menschlichen, wie auch politischen Werten und seinem Können geschlagen“, sagte Laimer.

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