100 Tage vor Rio: Kampf um die Tickets

Ab 3. August wird bei den Olympischen Sommerspielen in Rio um Gold, Silber und Bronze gekämpft. Welche Sportler aus Niederösterreich haben die Teilnahme sicher und wer muss noch zittern? noe.ORF.at mit einem Überblick.

Das Österreichische Olympische Komitee (ÖOC) nominierte bisher 17 Damen und Herren für das Mega-Spektakel ab 3. August in Rio, 19 weitere haben Quotenplätze erbracht. Aber auch noch zahlreiche andere ÖOC-Athleten dürfen sich in der verbleibenden Zeit Hoffnungen auf das Ticket nach Rio machen.

Die „blau-gelben“ Fixstarter:

Zu den Fixstartern in Rio zählt Marathon-Läuferin Andrea Mayr. Die für den SV Schwechat laufende Ärztin darf schon seit längerer Zeit für Olympia planen. Mayr erbrachte das Limit im Oktober des Vorjahres beim Frankfurt-Marathon und blieb in 2:33,28 Stunden deutlich unter der geforderten Zeit (2:34,00 Stunden).

Neben Mayr erbrachten fünf weitere Athletinnen und Athleten aus Niederösterreich bereits die Olympia-Norm, sie müssen sich teilweise aber noch gegen interne Konkurrenz durchsetzen oder ihre Leistungen noch einmal bis zum endgültigen Nennschluss bestätigen. Das betrifft auch Hürdensprinterin Beate Schrott. Die Olympia-Sensation von London 2012 (Platz acht) will auch in Rio wieder ins Finale. Die Formkurve der St. Pöltnerin zeigt nach oben, nach einigen Verletzungssorgen ist Schrott die große heimische Hoffnungsträgerin.

Von einem Spitzenplatz träumen auch die Kaumberger 5.000-Meter-Läuferin Jennifer Wenth und Diskuswerfer Gerhard Mayer aus Franzensdorf (beide SV Schwechat). Bei den Sportschützen erbrachte Alexander Schmirl aus Rabenstein (Luftgewehr) das Limit und auch Schwimmer Felix Auböck aus Bad Vöslau darf für Rio planen.

Beate Schrott

APA/Helmut Fohringer

Beate Schrott will es in Rio erneut ins Finale schaffen

Auf einem guten Weg zum Zuckerhut:

Niederösterreich könnte vom 3. bis 21. August auch im Badminton-Bewerb vertreten sein. Luka Wraber aus Wr. Neustadt ist als Weltranglisten-74. noch im Rennen um das Olympia-Ticket. Die Top 70 der Welt fahren nach Rio, das könnte sich noch ausgehen. Im Bogenschießen kämpfen Andreas Gstöttner (Neulengbach) und Alexander Bertschler (Gloggnitz) Mitte Mai beim Weltcup in Antalya um das Ticket.

Im Radsport ist Patrick Konrad aus Mödling noch im Rennen um einen Startplatz beim Zeitfahren. Clemens Doppler und Alexander Horst sind im Beachvolleyball auf einem guten Weg, die Schwechater stehen knapp vor der Qualifikation. Das gilt auch für Tischtennis-Doppel-Europameister Stefan Fegerl (Großdietmanns) und seinen Teamkollegen Robert Gardos (Rannersdorf).

Stefan Fegerl Tischtennis

APA/EPA/Bartlomiej Zborowski

Tischtennis-Ass Stefan Fegerl kämpft noch um sein Olympia-Ticket

Rio ist noch ein Stück entfernt:

Gewichtheber Sargis Martirosjan aus Baden eroberte zwar vor kurzem EM-Bronze im Reißen bis 105 Kilogramm, für das Olympia-Ticket braucht der gebürtige Armenier aber noch ein gutes Ergebnis bei einem weiteren Wettkampf. Wildwasser-Kanutin Corinna Kuhnle aus Höflein muss sich in der teaminternen Qualifikation gegen die starke Konkurrenz durchsetzen, denn nur ein Boot ist für Österreich startberechtigt. Zehnkämpfer Dominik Distelberger aus Purgstall will im Mai beim Meeting in Götzis noch auf den Olympia-Zug aufspringen, das versucht auch 1.500-Meter-Läufer Andreas Vojta aus Gerasdorf.

Sehr schwierig wird es für Thomas Daniel im Modernen Fünfkampf. Der für den HSV Wr. Neustadt startende Daniel war vor vier Jahren in London die große Überraschung, um in Rio dabei zu sein, muss er sich nach einer langen Verletzungspause noch deutlich steigern. Die Beachvolleyball-Damen Stefanie Schwaiger und Barbara Hansel brauchen nach ihrem Top-Ergebnissen in China noch einige weitere Spitzenplätze für Rio.

Stefanie Schwaiger und Barbara Hansel

Rainer Mirau

Die Beachvolleyballerinnen Stefanie Schwaiger und Barbara Hansel brauchen noch gute Ergebnisse, um es nach Rio zu schaffen

Ein Fall für sich ist Dominic Thiem. Österreichs bester Tennisspieler wäre als 15. der Weltrangliste locker für Rio qualifiziert. Olympia passt derzeit aber nicht in den Turnierplan des Lichtenwörthers, noch ist das letzte Wort aber nicht gesprochen. Im Juni startet das ÖOC die zweite Nominierungs-Welle, am 18. Juli werden die Athletinnen und Athleten in der Hofburg vom Bundespräsidenten verabschiedet. Die offizielle Eröffnungsfeier findet am 5. August statt, sportlich geht es aber bereits am 3. August mit dem Fußball-Turnier los.

Klaus Fischer, noe.ORF.at

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