Hakenkreuz-Attacke: Ist das Opfer der Täter?

Eine spektakuläre Wende gibt es im Fall der angeblichen Hakenkreuz-Attacken auf einen 52-Jährigen aus Bad Fischau-Brunn (Bezirk Wr. Neustadt). Die Ermittler gehen davon aus, dass er sich die Wunden selbst zugefügt hat.

Zwei Mal soll es laut Aussage des Mannes zu Überfällen gekommen sein. Im September 2015 wurde er mit einem in die Stirn eingeritzten Hakenkreuz aufgefunden, im Februar 2016 wurde ihm das Nazi-Symbol in die Brust geritzt. Als Hintergrund wurde ein seit längerem tobender Nachbarschaftsstreit vermutet. Die Polizei verhaftete nach dem ersten angeblichen Überfall den Sohn des Nachbarn, bei einem Prozess konnte diesem jedoch nichts nachgewiesen werden.

Die zweite Attacke soll auf dem Weg zur Arbeit passiert sein. Der 52-Jährige wurde eigenen Angaben zufolge niedergeschlagen und sei erst in einem eiskalten Bach mit auf den Rücken gefesselten Händen wieder zu sich gekommen. Der Fahrer eines Lastwagens hatte den stark unterkühlten Verletzten gefunden und Rettung und Polizei verständigt. Das vermeintliche Opfer gab einen Autofahrer als Täter an und konnte einen Teil des Kennzeichens nennen. Der Pkw konnte zwar ausgeforscht, der Fahrer jedoch nicht in Zusammenhang mit der Tat gebracht werden.

Ehefrau als Komplizin verdächtigt

Für die Ermittler der Mordkommission, die den Fall übernommen haben, deuten viele Indizien darauf hin, dass sich der 52-Jährige die Wunden mit Hilfe seiner Frau selbst zugefügt hat. Daher wurde nun Anzeige wegen des Verdachts der Vortäuschung einer Straftat erhoben. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt bestätigt, dass man derzeit den Sachverhalt prüfe. Danach soll entschieden werden, ob es eine Anklage gegen den Mann und seine Frau gibt.

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