Bürgertheater in der ganzen Stadt
Mit der Bürgerproduktion 4.0 erforscht das Landestheater Niederösterreich die Stadt St. Pölten historisch, geografisch und literarisch. An unterschiedlichen Schauplätzen in der Altstadt zeigt das Bürgertheater unter der Regie von Renate Aichinger Szenen, die spezifische prägende Zeitabschnitte St. Pöltens beleuchten, herausragende Persönlichkeiten portraitieren und geht Themen auf den Grund, die die Stadt momentan beschäftigen.
Annette Sonnewend
Dabei soll die Mischung aus Sagen, Mythen, Historischem und Ereignissen auch zum Schmunzeln anregen. Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums St. Pöltens als Landeshauptstadt sollen spannende und unterhaltsame Fragen wie „Wurde Rainer Maria Rilke wie manch anderer, nach St. Pölten strafversetzt oder war er freiwillig hier?“ beantwortet werden. Die literarische Aufarbeitung der Szenen stammt von den Autoren Bernhard Moshammer, Cornelia Travnicek, Michael Ziegelwagner, Renate Aichinger, Moritz Beichl und Zdenka Becker.
Theater an unbekannten Orten der Altstadt
Der Bogen der Themen spannt sich von der Elektrifizierung der Stadt durch Bürgermeister Wilhelm Völkl über die bedeutsame Klientel des Grand Hotel Pittner bis zur Hauptstadtwerdung St. Pöltens im Jahr 1986. Einige der herausragenden Töchter der Stadt werden ebenso auf theatralische Weise behandelt wie die verzweigten Lebenswege des als Kunstreiterin Miss Corinna bekannt gewordenen Schriftstellers Emil Mario Vacano und das damals wie heute aktuelle Thema der Migrationsbewegungen.
Das Stationentheater soll die Zuschauer auch an wenig bekannte oder schwer zugängliche Orte in der Altstadt führen, wie unter anderem in das Bürgermeisterzimmer im Rathaus oder das Refektorium im Dom. Die Premiere der „Stadtgeschichten“ findet am Freitag statt.