RLB NÖ-Wien: 65,4 Millionen Euro Gewinn

Die Raiffeisen Landesbank Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien) hat im Geschäftsjahr 2015 einen Gewinn von 65,4 Millionen Euro erzielt. Im Jahr 2014 hatte sie noch einen Verlust von knapp 249 Millionen Euro ausgewiesen.

Ausschlaggebend für den Gewinn waren die guten operativen Geschäfte, hieß es am Donnerstag bei der Präsentation der Bilanz - und das trotz des schwierigen Marktumfelds. Die Negativzinsen der Europäischen Zentralbank, der zunehmend regulierte Bankenmarkt und die Umstellung auf die Digitalisierung hätten die Entwicklung der Raiffeisen Landesbank NÖ-Wien im vergangenen Geschäftsjahr belastet, sagte Generaldirektor Klaus Buchleitner. Trotz allem konnte ein Gewinn in der Höhe von 65,4 Millionen Euro verbucht werden.

„Wir sind sehr zufrieden mit der operativen Geschäftsentwicklung der Bank, mit den operativen Ergebnissen, die wir im eigenen Geschäft machen, und wir haben auch in der Bank eine sehr gute Risikosituation und sehr niedrige Risikokosten im Jahr 2015 zu erwirtschaften gehabt“, sagte Buchleitner. Die Bilanzsumme sank hingegen zum vierten Mal in Folge um 6 Prozent auf 27,7 Milliarden Euro, unter anderem weil die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien weniger Kredite vergeben hatte.

Umstellung der IT-Systeme im August

Belastet wurde das Ergebnis der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien unter anderem durch millionenschwere Wertberichtigugnen. Erstmals zahlte die Raiffeisen Zentralbank (RZB), an der die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien mit knapp 35 Prozent beteiligt ist, keine Dividende aus. Darüber hinaus mussten Abschreibungen auf den RZB-Anteil vorgenommen werden.

Dass im vergangenen Geschäftsjahr die Personalkosten deutlich angestiegen sind, führte Generaldirektor Buchleitner auf die kostenintensive Umstellung auf ein einheitliches IT-System zurück. „Hier sind wir derzeit durchaus in einer Situation, dass wir aufgrund der Umstellungen, die wir vor allem im IT-System heuer vorhaben, derzeit, was Kostenreduktion anbelangt, sehr unbeweglich sind. Es arbeiten derzeit fast 350 Mitarbeiter dieses Hauses, etwas mehr als ein Viertel der Mitarbeiter, ganz oder teilweise an der Vorbereitung dieser IT-Umstellung“, sagte Buchleitner. Nach Angaben des Generaldirektors soll die Umstellung im August 2016 erfolgen.

Kraft-Kinz und Buchleitner

Raiffeisen NÖ-Wien

Generaldirektor-Stellvertreter Georg Kraft-Kinz (li.) und Generaldirektor Klaus Buchleitner (re.) präsentierten am Donnerstag die Bilanz der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien für das abgelaufene Geschäftsjahr 2015

Bankomatgebühr sorgt für Diskussionen

Mit Unverständnis reagierte Buchleitner auf die Ankündigung von Sozialminister Alois Stöger (SPÖ), die derzeit debattierte Einführung von Bankomatgebühren in Österreich notfalls gesetzlich verbieten zu wollen. Darauf angesprochen bezeichnete Buchleitner das Vorgehen des Sozialministers als „rechtlich interessant“.

„Wenn man in die Preispolitik oder in den freien Wettbewerb durch ein Gesetz, so wie ich das verstanden habe, ich habe das erst neute Morgen mitgekriegt, eingreift, dann muss es dazu einen Grund geben“, sagte der Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien. Der stellvertretende Generaldirektor, Georg Kraft-Kinz, ergänzte, dass man Gebührenmodelle nicht öffentlich diskutieren wolle. Definitiv ausschließen wollte man eine Bankomatgebühr aber nicht.

Link: