Ferienbetreuung: 85 Prozent sind zufrieden

Etwa die Hälfte der Eltern in Niederösterreich nützt Angebote zur Ferienbetreuung. Das geht aus einer vom Land präsentierten Studie hervor. 85 Prozent der Befragten sind demnach mit dem aktuellen Angebot zufrieden.

Die Studie „Ferienbetreuung von Schulkindern in Niederösterreich“ wurde vom Österreichischen Institut für Familienforschung (ÖIF) an der Universität Wien durchgeführt, Auftraggeber war das Bundesland Niederösterreich.

Schülerin vor Schultafel

APA/Roland Schlager

Um den Ist-Stand in der Ferienbetreuung zu erheben und zu erfahren, was sich die Eltern wünschen, habe das Land Niederösterreich diese Studie in Auftrag gegeben, so Familienlandesrätin Barbara Schwarz (ÖVP). „Über 3.054 Eltern haben an der Online-Befragung teilgenommen“, berichtete Schwarz. Es liege nun ein erster Zwischenbericht vor, dessen Ergebnisse in den Leitfaden für Gemeinden „NÖ Ferienbetreuung“ eingearbeitet wurden. Der Endbericht wird im September 2016 präsentiert.

Die Hälfte der Eltern nützt Ferienbetreuung

„Zusammenfassend fällt die Zufriedenheit mit der Situation der Ferienbetreuung mit 85 Prozent sehr positiv aus“, so Studienautor Wolfgang Mazal. Der Fragebogen sei breit gestreut worden, etwa über die Gemeinden, den Landesschulrat und das „Familienjournal“. Der Inhalt der Studie sei die Betreuung während des Schuljahres und im Sommer. Hauptergebnis sei, dass circa die Hälfte der Eltern Ferienbetreuung nutze, hohe Bedeutung haben dabei Verwandte und Bekannte.

Im Volksschulalter seien Horte von großer Bedeutung, häufig werde auch eine Kombination mehrerer Betreuungsformen gewählt, um Abwechslung für das Kind zu erzielen. Für zwei Drittel der Befragten reichen die genutzten Arrangements aus, ein Drittel der Eltern möchte mehrere Formen – das sei insbesondere dort der Fall, wo die Kinder ausschließlich von den Eltern selbst betreut werden und wo es keine Angebote gebe.

Vier Kinder im Schwimmbad

dpa/Patrick Seeger

Hohe Zufriedenheit mit Schulstandorten

Eine sehr hohe Zufriedenheit gebe es mit den Schulstandorten, der Ausbau dieser sei aber noch nicht ausreichend. Ein Drittel der Eltern wünsche sich eine Öffnung vor oder um 7.00 Uhr, zwei Drittel vor oder um 7.30 Uhr, weiters wünschen sich zwei Drittel der Eltern eine Betreuung bis 17.30 Uhr, ein Drittel bis 15.30 Uhr.

Das zeige, dass auch die Betriebe in der Gestaltung der Arbeitszeiten und in der Organisation von Ferienbetreuung gefordert seien, so Mazal. Zusammenfassend hielt der Studienautor fest, dass ein kombiniertes Betreuungsangebot gerne angenommen werde, dieses sollte verbessert werden, insbesondere mit Einbeziehung von Unternehmen.

Schwarz betonte Bedeutung der Ferienbetreuung

Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei es wichtig, dass nicht nur eine Nachmittagsbetreuung, sondern auch eine gute Ferienbetreuung angeboten werde, so Landesrätin Schwarz. Die organisatorische Aufgabe der Ferienbetreuung liege bei den Gemeinden. „Es ist wichtig, dass man dabei nicht nur an die Sommerferien denkt, sondern auch an Oster-, Weihnachts- und Semesterferien“, so Schwarz.

In Niederösterreich gebe es die Ferienaktion seit 1992, jährlich werden immer mehr Gemeinden gefördert. Im Jahr 2015 habe es 218 bewilligte Förderanträge von Gemeinden und Förderungen in der Höhe von 239.981 Euro gegeben. Im Sommer 2015 seien 11.859 Betreuungsplätze angeboten worden, so die Familienlandesrätin, die den Praxis-Leitfaden „NÖ Ferienbetreuung“ für Gemeinden präsentierte.

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