Bewegung als Vorsorge gegen Herzschwäche

In Niederösterreich erleiden pro Jahr 4.500 Menschen einen Herzinfarkt. Seit 1986 hat sich die Zahl der Spitalsaufenthalte nach einer Herzschwäche verdreifacht und soll weiter steigen, warnt die Österreichische Kardiologische Gesellschaft.

Täglich Bewegung ist laut Medizinern die beste Vorsorge gegen Herzschwäche. Bereits ein bis drei Trainingseinheiten pro Monat können das Risiko nachweislich um 23 Prozent reduzieren. Viele machen aber genau das Gegenteil, nämlich kaum Bewegung, sind zu dick und leiden an Bluthochdruck oder Diabetes.

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Auch nach einem Herzinfarkt ist Bewegung die beste Prävention

Bleibt eine Herzschwäche unbehandelt, sind die Prognosen für die Betroffenen nicht sehr gut: „Wenn hierbei nicht adäquat behandelt wird, sterben nach fünf Jahren 50 bis 80 Prozent der Patienten. Das müsste nicht so sein, es gibt hervorragende Therapien“, sagt Deddo Mörtl, Kardiologe der Universitätsklinik St. Pölten. Etwa entsprechende Medikamente, Herzschrittmacher oder sogar Herztransplantationen können die Lebenserwartung der Patientinnen und Patienten verdreifachen.

Experten fordern landesweite Vorsorge

Die Experten fordern zusätzlich aber auch ein landesweites Vorsorge und Behandlungsprogramm, bei dem Haus-, Fach- und Spitalsärzte zusammenarbeiten sollen. Da viele glauben, dass man sich mit einem schwachen Herz schonen sollte, ist es laut Mörtl oft nicht einfach, die Betroffenen zu mehr Bewegung zu animieren. „Wenn man am liebsten die Zeit sitzend oder liegend verbringt, dann muss man ihm eben sehr gut zureden und überzeugen, dass er jetzt diesen Lebensstil komplett ändert, seine Zeit anders verbringt, nämlich aktiv und sportlich“, so Mörtl.

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Entsprechende Therapien können die Lebenserwartung verdreifachen

Herzverband animiert zum Wandern

Selbst nach einem erlittenen Herzinfarkt ist moderate Bewegung laut Experten die beste Prävention. Hilfe bietet dabei der Niederösterreichische Herzverband, der zum Turnen, Wandern oder Nordic Walken animiert. „Es kommen viele Patienten nach einem Reha-Aufenthalt zu uns. Sie beteiligen sich dann beim Turnen und Wandern. Man sieht ihnen an, dass es ihnen nach vier bis fünf Wochen besser geht“, sagt Franz Fink, Präsident des Niederösterreichischen Herzverbandes.

Die Selbsthilfegruppe sieht sich als Bindeglied zwischen Ärzten und Patienten und bietet einen Erfahrungsaustausch mittlerweile nahezu flächendeckend im ganzen Bundesland an.

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