Feuerwehr: Feste kein Schaden für Gastronomie

Die Feuerwehr in Niederösterreich wehrt sich gegen den Vorwurf, dass gemeinnützige Feste dafür verantwortlich seien, dass Wirte weniger Geschäft machen. Das war am Dienstag bei der jährlichen Florianifeier im Stift Göttweig zu hören.

Bei der Feuerwehr fühlt man sich zu Unrecht mit anderen Vereinen über einen Kamm geschoren. Wegen steuerlicher Vorteile sind mehrtägige Feste von Vereinen der Gastronomie nämlich oft ein Dorn im Auge. Zwischen Blaulichtorganisationen und allen anderen Vereinen müsse es eine klare Trennlinie geben, sagte Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner im Stift Göttweig. Der Niederösterreichische Landesfeuerwehrverband hielt hier am Dienstagabend seine jährliche Florianifeier ab.

Fahrafellner: „Tunnelblick der Wirtschaft“

„Helfende Hände gehören gepflegt und nicht gefesselt. Das ist ein Tunnelblick der Wirtschaft, denn eines muss man schon sagen: Wenn wir diese Feste nicht mehr hätten, dann kauft niemand mehr ein Feuerwehrauto, dann kauft niemand mehr beim Bäcker die Semmeln, und bei den ganzen Regionalversorgern, vom Fleischhacker bis zum Getränkehändler“, sagte Fahrafellner.

Seitens der Wirtschaftskammer hieß es am Mittwoch, dass die Botschaft „falsch angekommen ist“, so Mario Pulker, Obmann des Fachverbandes Gastronomie. „Wir sehen Blaulichtorganisationen ebenso wie Sportvereine, Schützenvereine und Musikkapellen als Partner und nicht als Gegner. Vielmehr geht es um Jugend- und Spaßvereine und um politische Vorfeldorganisationen, die keinen gemeinnützigen Zweck verfolgen und gemeinnützige Vereine außerdem schädigen.“

Ehrungen Florianitag

NÖLFK / Alexander Nittner

Bei der Florianifeier wurde unter anderem Richard Grasl, kaufmännischer Direktor des ORF, für seine Verdienste um die Feuerwehr ausgezeichnet

Alleine in Niederösterreich sind fast 98.000 Frauen und Männer bei insgesamt 1.719 Feuerwehren ehrenamtlich tätig. Landeshauptmann Erwin Pröll mahnte bei der Florianifeier materielle und ideelle Wertschätzung für die Feuerwehr ein und stellte den Wert der Freiwilligenarbeit in den Vordergrund: „Wenn wir die Feuerwehr hernehmen, dann ist das zunächst einmal eine ganz wesentliche Sicherheitsfunktion, dann ist es vor allem - und das wird zunehmend an Bedeutung gewinnen - das Miteinander der Generationen und dann ist es auch ein lebendiges gesellschaftliches Leben.“

Im Rahmen des Festaktes der Florianifeier wurden auch prominente Persönlichkeiten geehrt, die sich besonders um das Feuerwehrwesen verdient gemacht haben. Am Dienstag wurde der kaufmännische Direktor des ORF, Richard Grasl, für seine Verdienste um die Feuerwehr mit der Florianiplakette in Silber des Bundesfeuerwehrverbandes ausgezeichnet.

Link: