Ein Ende mit „eSeL“ im Essl Museum

Mit 1. Juli stellt das Essl Museum in Klosterneuburg (Bezirk Wien-Umgebung) seinen Betrieb ein. Die letzte Ausstellung, die ab Mittwoch dort zu sehen ist, ist die interaktive Ausstellung der Sammlung „eSeL“.

Mit der interaktiven Ausstellung „eSeL: Die Sammlung eSeL“ ist das Klosterneuburger Essl Museum nach den Worten von Karlheinz Essl auch in seiner letzten Ausstellung nach 17 Jahren „mitten im aktuellen Kunstgeschehen“, was immer die selbst gestellte Aufgabe gewesen sei. Mit dem Labor des Wiener Künstlers Lorenz Seidler alias eSeL sei zum Abschluss ein wegweisendes Projekt gelungen, sagte der Sammler am Mittwoch.

Zu sehen ist die Schau bis Ende Juni - dann schließt das Haus aus finanziellen Gründen die Pforten. Seidler alias eSeL inszeniert mit seinen Fotoarbeiten, Videos, gesammelten Flyers und Prospekten das Kunstgeschehen der vergangenen 17 Jahre. Er spielt dabei auch auf die „Gewitterwolken“ über dem Privatmuseum an, thematisiert die Situation und Herausforderungen für Museen, die Tourismus- und Kulturstadt Wien und das Kunstumfeld. Und er lädt die Besucher ein, Fragen nach ihrer Einschätzung der Veränderungen in der Kunst zu beantworten.

Seine „Lieblingsfrage“ dabei: „Was sollte sich Ihrer Meinung nach ändern?“ Die an der Wand angeschlagenen Fragebögen werden im Verlauf der Ausstellung eingearbeitet. Partizipation ist Prinzip: Unter dem Hashtag #SammlungEsel (Facebook, Twitter, Instagram) können Interessierte im Museum oder via Internet ihre persönlichen Kunstbeobachtungen einbringen.

Essl blickt „mit großer Dankbarkeit“ zurück

Essl zeigte sich bei der Pressekonferenz vor der Eröffnung am Abend von der Vielseitigkeit des Künstlers beeindruckt und „sehr stolz“ darauf, „noch einmal etwas Besonderes und Neues“ zu präsentieren. eSeL erspüre Entwicklungen wie ein „Seismograf“, habe ein Archiv zur Analyse angelegt und sei ein genauer Beobachter, der in seinen künstlerischen Fotografien viel Humor zeige, ohne die Menschen bloßzustellen.

Essl blickt, wie er im Gespräch mit der APA erklärte, „mit großer Dankbarkeit“ zurück: Vieles sei erreicht worden, das Museum sei als „offenes Haus“ geführt worden, es habe mehr als 100 teilweise spektakuläre Ausstellungen und Tausende Vermittlungsprojekte, Konzerte und Lesungen gegeben. Die Sammlung Essl bleibe ja bestehen und werde in Kürze eine andere Heimstätte der Präsentation finden. Auch das von Heinz Tesar geplante Museum - mit den „schönsten Ausstellungsräumen, die man sich vorstellen kann“ - werde nicht lange leer stehen, so Essl - „aber das wird die Zukunft weisen“.

Links: