Kassenarztstellen immer öfter unbesetzt

Unbesetzte Kassenarztstellen werden zunehmend zu einem Problem: Niederösterreichweit sind derzeit 14 Stellen unbesetzt. Sowohl Verträge für Allgemeinmediziner als auch für Fachärzte sind von dem mangelndem Interesse betroffen.

Während attraktive Kassenarztstellen rasch nachbesetzt werden können, warten andere monatelang auf einen Bewerber. Nur für fünf von 19 ausgeschriebenen Kassenarztstellen in Niederösterreich meldeten sich in den aktuellen Ausschreibungen Bewerber. Davon betroffen sind sowohl ländliche Regionen als auch Städte. In Krems-Rehberg wurde die Stelle für einen Allgemeinmediziner schon zum achten Mal ausgeschrieben, ein Nachfolger fand sich aber noch nicht. Der Grund: Ein zu kleines Einzugsgebiet sowie kein Anrecht auf eine Hausapotheke.

Ärztekammer verlangt weniger bürokratische Hürden

Als Anreiz fordert die Niederösterreichische Ärztekammer flexiblere Formen der Zusammenarbeit von Ärzten sowie weniger bürokratische Hürden. Außerdem sollen die Beschränkungen bei jenen Leistungen, die von der Krankenkasse bezahlt werden, aufgehoben werden. „Es sind die Rahmenbedingungen, was die Bezahlung, vor allem aber die Arbeitszeitregelung in den Krankenhäusern betrifft, wesentlich besser geworden, sodass viele das Umfeld des Krankenhauses mit einer sicheren Anstellung bevorzugen“, sagt Dietmar Baumgartner, Vizepräsident der Niederösterreichischen Ärztekammer.

Krankenkasse sieht Versorgung gewährleistet

Die Niederösterreichische Gebietskrankenkasse sieht hingegen auch Gemeinden und Ärzte gefordert. „Vielleicht gibt es deshalb keine Interessenten, weil vor Ort keine Ordinationsmöglichkeiten vorhanden sind. Es kann aber auch durchaus möglich sein, dass viele lieber Wahlarzt als Vertragsarzt werden“, sagt Gerhard Hutter, Obmann der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse. Mit aktuell knapp 800 Allgemeinmedizinern in Niederösterreich sei die Versorgung laut Hutter aber ausreichend gewährleistet. Ab 10. Mai werden die offenen Stellen wieder ausgeschrieben.

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