Notärzte: Unsicherheit wegen Umstellung

Die Umstellung der Notarztversorgung in Niederösterreich führt zu Verunsicherung. Einige Gemeinden befürchten, dass im Zuge der Umstellung Notarztstützpunkte geschlossen werden könnten, es ist aber noch nichts entschieden.

Derzeit gibt es in Niederösterreich 32 Stützpunkte. Mehr als die Hälfte wurden bereits auf das neue System umgerüstet, statt Notarztwägen gibt es dort jetzt sogenannte NEFS, das ist die Kurzbezeichnung für Notarzteinsatzfahrzeuge.

An Bord dieser NEFS befinden sich jeweils ein Sanitäter und ein Notarzt. Kommt es zu einem Notfall, werden sowohl der NEF mit dem Notarzt als auch ein Rettungswagen zum Einsatzort alarmiert. Kann der Patient versorgt werden und ist keine weitere notärztliche Versorgung notwendig, ist der Notarzt künftig nicht mehr an den Rettungswagen gebunden: Er könnte theoretisch mit dem NEF gleich zum nächsten Notfall weiterfahren, was das System effizienter machen soll.

Zahl der Stützpunkte ist derzeit offen

Fakt ist: Das Bundesland wird künftig in insgesamt acht Lose aufgeteilt. Laut Ausschreibung gibt es pro Los eine Mindestzahl an Stützpunkten. Ob alle 32 Stützpunkte erhalten bleiben oder ob sogar Stützpunkte wegfallen könnten, ist derzeit aber offen.

ORF Grafik 32 NEF Stützpunkte

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Die acht Rettungsregionen mit derzeit 32 Stützpunkten

Derzeit halten sich alle Seiten zur Ausschreibung bedeckt, vor allem deshalb, weil die Frist der Ausschreibung neuerlich verlängert wurde und man zu laufenden Ausschreibungen keine Stellungnahmen abgeben will. Bereits vor einigen Wochen äußerten aber neun Bürgermeister aus dem Waldviertel ihren Unmut, weil sie befürchten, dass sich die Zahl der Stützpunkte reduzieren könnte. Recherchen von noe.ORF.at ergaben, dass auch die Unsicherheit in Gemeinden im Wiener Umland immer mehr zunehmen.

Aus dem Büro von Landeshauptmann-Stellvertreterin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hieß es am Freitag, dass eine Finanzierung der Notarztversorgung jedenfalls sichergestellt sei und auch dass sich an der Qualität der Notarztversorgung nichts ändern werde. Ab 2017 möchte das Land auf das neue System umstellen, spätestens dann laufen die derzeitigen Verträge mit dem Rotem Kreuz und dem Samariterbund aus.

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