Prozess: 500 Menschen geschleppt

Drei mutmaßliche Schlepper stehen heute im Landesgericht Korneuburg vor Gericht. Sie sollen 500 Menschen illegal nach Österreich gebracht haben. Im Bundeskriminalamt spricht man von der „Spitze des Eisbergs“.

Gerald Tatzgern, der Leiter des Bereiches Schlepperwesen im Bundeskriminalamt, kündigt für die warme Jahreszeit, also für die nächsten Monate, wieder eine Zunahme der Schleppungen an. Dem gegenüber stehe jedoch ein Netz aus Beamten in Uniform und Zivil.

Tatzgern: „Es ist wie ein Puzzlestück“

„Es ist wie ein Puzzlestück“, sagt Tatzgern zur Arbeit der Kriminalisten im Bereich des Schlepperwesens. „Einerseits gibt es die sichtbaren Kontrollen auf der Straße und wir sind eher im nicht sichtbaren Bereich tätig. Das heißt, wir haben internationale Ermittler hier, wir versuchen auch mit den Nachbarstaaten bis zum Balkan so eng zusammenzuarbeiten, dass wir dort bereits Gruppierungen identifizieren, die versuchen, Schleppungen durchzuführen, die mitunter durchaus gefährlich durchgeführt werden.“

Für die Geschleppten wird das als gefährliche Situation beschrieben, da sie oft ihr letztes Geld dafür verwenden. „Vom grenznahen Raum in Ungarn muss man mit 200 bis 500 Euro pro Person rechnen. Aber nach wie vor, wenn ich von Griechenland oder sogar von der Türkei nach Österreich möchte, dann muss ich schon so 5.000 bis 8.000 Euro pro Person rechnen“, so Tatzgern.

Urteil wird für Mittwoch erwartet

Der Prozess gegen die drei mutmaßlichen Schlepper am Dienstag im Landesgericht Korneuburg beginnt um 10.15 Uhr. Die drei Beschuldigten aus Rumänien sollen 500 Menschen illegal von Ungarn nach Österreich geschleppt haben. Ein Urteil wird für Mittwoch erwartet.

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