Jugendliche als Freiwillige gewinnen

Ohne Freiwillige würde in vielen Bereichen nichts mehr gehen. Vor allem Jugendliche müssten dafür gewonnen werden. Das wurde bei der Enquete „Die Zukunft des Ehrenamtes“ des Vereins „Pro Niederösterreich“ in St. Pölten betont.

Bei den 15- bis 29-Jährigen engagieren sich 43 Prozent freiwillig. Zu den wichtigsten Tätigkeitsbereichen zählen Sport, Rettungsdienste und Umwelt. Doch Jugendliche für ein Ehrenamt zu gewinnen, wird offenar immer schwieriger, hieß es bei der Enquete des Vereins „Pro Niederösterreich“. „Die jungen Menschen haben immer weniger Zeit und immer weniger Energie für das Ehrenamt, weil ihre Ausbildung, weil der ökonomische Wettbewerb immer mehr Zeit und immer mehr Energie in Anspruch nimmt. Da hatten es die Leute früher leichter. Das heißt, das hat nichts damit zu tun, dass sich junge Menschen für das Ehrenamt nicht mehr interessieren“, sagte Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier.

Feuerwehren setzen auf Jugendarbeit

98.000 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher engagieren sich bei den Freiwilligen Feuerwehren. Um Nachwuchsproblemen vorzubeugen ist Jugendarbeit angesagt, betonte Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner: „Verjüngung ist ein absolutes Muss. Hier sind wir derzeit auf einem sehr guten Weg mit verschiedenen Projekten. Jedoch ist die Rekrutierung der Jugend wirklich mittlerweile Schwerstarbeit geworden. Vor allem in den Städten haben wir das Problem aufgrund von vielen Neigungsgruppen, Angeboten in sämtlichen Bereichen, hier noch Jugendliche für die Feuerwehr zu begeistern.“

Feurwehruniformen und Feuerwehrhelme

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Teenager wollen sich gezielt engagieren, sagte Landeshauptmannstellvertreterin, Pro Niederösterreich-Präsidentin Karin Renner (SPÖ) und verwies auf entsprechende Studien: „Es ist gerade von Forschern zuletzt sehr deutlich gemacht worden, dass sich junge Leute nur mehr projektbezogen engagieren und nicht mehr aus Idealismus heraus sozusagen ein Leben lang bei einer Organisation. Und zusätzlich ist es für die Jungen sehr günstig, wenn sie davon einen Vorteil haben. Etwa, wenn sie einen Führerschein bei einer Institution wie der Freiwilligen Feuerwehr machen.“

47 Prozent engagieren sich freiwillig

Nicht nur die Jungen, sondern auch die älteren Menschen wollen sich einbringen, hob der Landesvorsitzende des Pensionistenverbandes Niederösterreich, Hannes Bauer, hervor: „Wir haben jetzt die einmalige Chance, diese Generation, dass wir bei relativ guter Gesundheit und einer sozialen Absicherung die Chance haben, eben mitzuwirken und mitzugestalten.“ In Niederösterreich engagiert sich fast jeder Zweite freiwillig, konkret sind es derzeit 47 Prozent.

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