AK: Arbeit durch gerechte Verteilung schaffen

Die Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) hat am Freitag in einem „Zukunftsforum“ über die Möglichkeiten zur Schaffung von Arbeitsplätzen diskutiert. Die Vorschläge: Investitionen der öffentlichen Hand und gerechtere Verteilung der Jobs.

Die steigende Arbeitslosigkeit muss stärker bekämpft werden, forderte bei dem Zukunftsforum der AKNÖ in St. Pölten Sozialminister Alois Stöger (SPÖ). Es seien eine bessere Qualifizierung und ein Investitionsprogramm der öffentlichen Hand notwendig. „Durch diese neoliberale Doktrin, der Staat darf nichts investieren, durch dieses Verhindern von Investitionen ist diese Arbeitslosigkeit auch selbst gemacht, und daher brauchen wir sinnvolle Investitionen um die Wirtschaft anzukurbeln“, sagte Stöger.

Stöger: „Arbeitslosigkeit nicht einfach hinnehmen“

Für ihn liegt ein zentrales Element der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit in einer aktiven Arbeitsmarktpolitik. Die entsprechenden Maßnahmen wurden laut Stöger gerade seit Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise stark ausgebaut. Als Beispiele führte er das Angebot an Beratungs- und Betreuungseinrichtungen, Gründungs- und Mobilitätsbeihilfen sowie Weiterbildungsmöglichkeiten an. „Wir dürfen die hohe Arbeitslosigkeit nicht hinnehmen, das wäre eine Bankrotterklärung der Politik", warnte Stöger.

Wieser: „Überstunden müssen reduziert werden“

AKNÖ-Präsident Markus Wieser drängte vor allem auf den Abbau von Überstunden. „Es braucht eine faire Verteilung von Arbeit. Österreich ist Überstundenweltmeister, bei der Arbeitsdauer der Vollzeitbeschäftigten liegt Österreich mit 41,5 Stunden auf Rang drei in der EU. Hierzulande werden mehr als eine Viertelmilliarde Überstunden verrichtet, davon 20 Prozent unbezahlt", sagte Wieser.

„Allein diese 20 Prozent ergeben für Niederösterreich 6.000 Vollzeitstellen. Die Arbeiterkammer fordert daher ein Modell der Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich sowie Investitionen im Bereich der öffentlichen und sozialen Dienstleistungen sowie der Infrastruktur, um dadurch mehr Beschäftigung zu schaffen“, so Wieser.

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