EU-weiter Atomausstieg gefordert

Bei einem Klimagipfel haben Umweltminister Rupprechter (ÖVP) und die Umweltreferenten der Bundesländer eine gemeinsame Energieerklärung unterzeichnet. Deren Kern ist ein europaweiter Ausstieg aus der Atomenergie.

Österreich bekenne sich zu einer europäischen Energiewende und werde einen entsprechenden Beitrag leisten, sagte Minister Andrä Rupprechter am Freitag und nannte bei dem Klimagipfel in Wien Wasser, Sonne, Wind und Biomasse als gangbare Alternativen. Im Zusammenhang mit einem Ausstieg aus der Atomenergie sah er vor allem die Europäische Union in der Pflicht: „Es darf nicht unter dem Deckmantel des Klimaschutzes zu einer Renaissance der Nuklearenergie kommen.“

„Atomenergie ist Hochrisikotechnologie“

„Atomenergie ist eine Hochrisikotechnologie“, sagte Rupprechter. Rückendeckung erhielt er aus den Bundesländern. Oberösterreichs Umweltlandesrat Rudolf Anschober (Die Grünen) forderte, dass Subventionen für Atomkraftwerke gestrichen werden und, dass es strenge Rahmenbedingungen für Laufzeitverlängerungen von Atomkraftwerken gibt: „Mit einer Laufzeitverlängerung steigt das Risiko von AKWs massiv an und deswegen unsere Kernforderung: Laufzeiten insgesamt europaweit befristen und bei Anträgen auf Laufzeitverlängerungen zumindest grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfungen.“

Niederösterreichs Umweltlandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP), der bis Jahresende den Vorsitz unter den Umweltreferenten hat, sah auch die Bundesregierung in der Pflicht: „Es gibt ein einstimmiges, ein parteiübergreifendes Bekenntnis, dass wir die Bundesregierung, konkret auch den neuen Bundeskanzler auffordern, ganz klar zu sagen, dass für jene europäischen Länder, die weiterhin auf die Atomkraft setzen, die Regionalfördermittel entsprechend gestrichen werden müssen.“

„104 Prozent Strom aus erneuerbarer Energie“

In Sachen erneuerbarer Energie sei Niederösterreich Vorreiter, sagt Pernkopf. So seien in den vergangenen sechs Monaten seit Abschluss des Pariser Ankommens 1.000 Photovoltaikanlagen installiert und mehr als 30 Windkraftanlagen in Betrieb genommen worden: „Diese 1.000 Photovoltaikanlagen und 30 Windkraftanlagen versorgen zusätzliche 60.000 Haushalte mit erneuerbarer Energie und damit liegen wir jetzt schon bei 104 Prozent der Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie.“