Multiversum: Verkauf noch heuer geplant

Schwechat hat die Weichen für den Verkauf des umstrittenen Multiversum gestellt. Der Verkauf soll, nach einem Beschluss des Gemeinderates, noch heuer über eine Ausschreibung abgewickelt werden.

Der grundsätzliche Beschluss, dass die Mehrzweckhalle Multiversum verkauft werden soll, fiel zwar schon im Herbst des Vorjahres, seit der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend steht nun aber auch fest, wie genau dieser Verkauf ablaufen soll. Der Gemeinderat beschloss, dass der Verkauf über eine Ausschreibung abgewickelt wird. Diese soll schon in ein bis zwei Wochen stehen und voraussichtlich bis Ende September laufen, sagte Bürgermeisterin Karin Baier (SPÖ) kurz nach der Sitzung.

Die umstrittene Mehrzweckhalle könnte damit noch heuer einen neuen Eingetümer bekommen. Ein Verkauf bis Jahresende sei laut Bürgermeisterin denkbar, der Preis müsse aber stimmen. Positiv hob sie die Tatsache hervor, dass es in der Gemeinderatssitzung die nötige Mehrheit für einen Ankauf aller übrigen Anteile des Multiversums gegeben habe. Jetzt gehöre die Mehrzweckhalle zur Gänze der Stadtgemeinde, die sich dadurch in einer besseren Verhandlungsposition befinde, sagte Baier.

Land könnte Fördergelder zurückfordern

Die Mehrzweckhalle wurde 2011 eröffnet und sorgte für Schlagzeilen, weil die Baukosten massiv überschritten wurden: Statt 37 waren es am Ende 50 Millionen Euro. Schwechats damaligem Bürgermeister Hannes Fazekas (SPÖ) brachte das einen Misstrauensantrag ein, woraufhin er im Oktober 2013 zurücktrat. Im Hinblick auf den Finanzhaushalt entschloss sich die Gemeinde deshalb im Herbst 2015, die Halle zu verkaufen.

Zu den Verkaufsplänen äußerte sich am Donnerstag auch das Land Niederösterreich. Im Falle, dass man die Halle nicht wie bisher für sportliche Zwecke nutze, will man Fördergelder zurück fordern: „Sollte das Multiversum nach dem Verkauf nicht im bisherischen Ausmaß für sportliche Zwecke genutzt werden, wir das Land die gewährten Förderungen in Höhe von 2,8 Millionen Euro zurück fordern“, heißt es wörtlich in einer Stellungnahme des Büros von Landesrätin Petra Bohuslav (ÖVP).

Bund kündigte ebenfalls Rückforderungen an

Auch der Bund hat angekündigt, dass er das bereits ausbezahlte Geld zurückfordern werde. „Wenn das Multiversum nach dem Verkauf nicht mehr für sportliche Zwecke genutzt wird, wird das Ministerium die Förderung anteilsmäßig zurückverlangen“, sagte Gerald Pangl, Sprecher von SPÖ-Sportminister Hans Peter Doskozil, auf Anfrage der APA. „Die Förderung war zweckgebunden", hielt Pangl am Freitag fest. Von 7,8 Millionen Euro an vom Sportministerium zugesagten Förderungen seien rund 2,9 Millionen ausbezahlt worden“.

Der letzte Teilbetrag für die 2011 eröffnete Veranstaltungshalle floss 2013. Der Rest wurde zurückbehalten, als mögliche Malversationen in Bezug auf die Vergabe von Sportfördermittel bekannt wurden. 2,9 Millionen Euro zurückfordern werde, wenn das Multiversum nach dem Verkauf nicht mehr für sportliche Zwecke genützt werde.

Links: