„Dämonen“ und „Liebelei“ in Reichenau

Die Festspiele Reichenau starten am Wochenende in die Saison. Von Samstag bis Dienstag gibt es vier Premieren mit vielen Schauspielstars. Gespielt wird heuer etwa Schnitzlers „Liebelei“ und die „Dämonen“ von Heimito von Doderer.

Ab 1. Juli öffnen die Festspiele in Reichenau für mehr als vier Wochen wieder ihre Theatersäle. 122 Vorstellungen für mehr als 40.000 Zuschauer werden in dieser Zeit gespielt. Zu sehen gibt es neben den Theaterstücken und Konzerten diesmal auch neu gestaltete Matineen.

Stefanie Dvorak und Stefan Gorski in "Die Katze auf dem heißen Blechdach"

Festspiele Reichenau/Foto: Dimo Dimov

Die beiden Hauptdarsteller in „Die Katze auf dem heißen Blechdach“, Stefanie Dvorak und Stefan Gorski

Stefanie Dvorak spielt die „Katze“

Vertrautes, aber auch Neues steht heuer auf dem Spielplan der Festspielen Reichenau. Auch in der 28. Festspielsaison bleiben die Festspiele ihrer Tradition treu. So stehen auch heuer wieder zahlreiche Schauspielstars der großen Wiener Theater auf der Bühne.

Den Anfang des Premierenreigens macht eine Inszenierung von Tennesse Williams „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ am 2. Juli im Großen Saal. Die Hauptrolle spielt Burgtheaterstar Stefanie Dvorak - mehr dazu in „Maggie“ auf dem heißen Blechdach (noe.ORF.at; 19.6.2016). Regie führt Beverly Blankenship.

Für die Intendantin der Festspiele, Renate Loidolt, geht es in erster Linie um die Katze, denn eigentlich sei der Titel das Wichtige. „Wir spielen seit einigen Jahren unter dem Titel ‚Frauenschicksale‘, die unterschiedlichsten Frauen, die durch Stücke bekannt geworden sind“, sagt Loidolt. Der Zyklus der Frauenschicksale geht also weiter im Sommerfrischeort. In den letzten Jahren wurden etwa „Anna Karenina“ oder „Madame Bovary“ gespielt.

Die zweite Premiere bei den Festspielen ist am Sonntag, den 3. Juli, im Neuen Spielraum Arthur Schnitzlers Schauspiel „Liebelei“. Es spielen unter anderem Wolfgang Hübsch, Alina und Regina Fritsch, letztere führt Regie. „Liebelei“ ist eines der bekanntesten Schnitzler-Stücke, mit dem der österreichische Dramatiker 1895 seinen Erfolg am Burgtheater begründet hat.

Uraufführung von Doderers „Dämonen“

Eine Uraufführung gibt es am Montag, am 4. Juli. Im Neuen Spielraum gelangt Nicolaus Haggs Bühnenfassung von Heimito von Doderers Roman „Dämonen“ zur Premiere. Unter der Regie von Hermann Beil spielen dabei unter anderem Joseph Lorenz, Julia Stemberger und Peter Matic. Die Dramatisierungen großer Romane haben bei den Festspielen Reichenau bereits Tradition. „Unsere Intention ist nicht den Roman nachzuspielen, sondern den Menschen den Handlungsfaden zu zeigen und den Roman nachher zu lesen“, sagt Intendant und Bühnbildner Peter Loidolt.

Nestroy-Klassiker mit Publikumslieblingen

Mit „Liebesgeschichten und Heiratssachen“ setzen die Intendanten im alten Theatersaal traditionell auf den Erfolgsautor Johann Nestroy. Premiere ist am 5. Juli. Miguel Herz-Kestranek, Marcello De Nardo und Toni Slama liefern einander Wortgefechte in nestroyscher Tradition. „Es geht um Geld, um Liebe, um Schulden, um Manipulation, Lüge. Also eigentlich kommt man sich vor, wie in der jetzigen Zeit“, so Peter Loidolt.

Im Neuen Spielraum sind ab 10. Juli wieder vier literarische Matineen angesetzt, diesmal mit einer szenischen Fassung von Stefan Zweigs „Brennendes Geheimnis“ (u.a. mit Joseph Lorenz). Weiters stehen Klavier-Recitals mit Rudolf Buchbinder (3. Juli) sowie Katia und Marielle Labeque (17. Juli) auf dem Programm.

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