Thalhof im Zeichen von „Gut und Böse“

Der Thalhof in Reichenau an der Rax (Bezirk Neunkirchen) wird ab August Schauplatz für darstellende Kunst. Unter dem Motto „Jenseits von Gut und Böse“ bespielt das Wiener Theater-Label „Salon5“ zum zweiten Mal die Räumlichkeiten.

Bereits im vergangenen Jahr waren Anna Maria Krassnigg und Christian Mair, das Leitungsteam des Wiener Labels „Salon5“, zu Gast im Thalhof in Reichenau an der Rax. Auch in diesem Jahr bringen die beiden von 10. August bis 4. September zeitgenössische und interaktive Formate der darstellenden Kunst in die Region. Unter dem Motto „Jenseits von Gut und Böse“ beschäftigt sich der „Salon5“ heuer auf vielfältige Weise mit der Frage nach den Begriffen „Gut“ und „Böse“.

Der Idiot

Christian Mair

Dostojewskijs „Der Idiot“ ist ab 10. August zu sehen

„Ich denke, diese moralphilosophischen Themen beschäftigen uns vom Kindergarten bis in die hohe Philosophie. Wir stellen uns die Frage, was ist gut, was ist böse? Und wie kann man das überhaupt noch unterscheiden? Gibt es Kategorien dafür? Diese Gedanken haben uns sehr bewegt und interessiert“, sagt Anna Maria Krassnigg gegenüber noe.ORF.at.

„Der Idiot“ und „Power to Hurt“ am Thalhof

Im großen Ballsaal im Thalhof inszenieren Krassnigg und Mair heuer unter anderem Dostojewskijs „Der Idiot“. Der gute Mensch wird dabei zum Auslöser und Katalysator tragikomischer Verwirrungen in einer sich neu ordnenden Welt. Die Frage nach „Gut“ und „Böse“ zieht sich wie ein roter Faden durch das diesjährige Programm: Mit „Power to Hurt“ werden Shakespeares Prototypen „des Bösen“ poetisch und musikalisch hinterfragt.

Anna Maria Krassnigg

Christian Mair

Regisseurin Anna Maria Krassnigg

In Erwin Riess’ „Herr Grillparzer fasst sich ein Herz...“ hadert der Protagonist mit den dunklen Seiten Österreichs und seiner eigenen Seele. In „Die Braut oder Moderne Frauen“ wird nach Texten von Schnitzler und Jelinek lustvoll nach Klischees und Wertungen im liebenden Streit der Geschlechter geforscht.

2015 wählten Krassnigg und Mair zum ersten Mal den Thalhof als Ort für darstellende Kunst, Literatur, Geisteswissenschaften und Dialog und konnten beim Publikum erste Erfolge verzeichnen. „Nur was Erneuerung zulässt, bleibt auch stark und attraktiv, und insofern finde ich diese Erneuerung für die Kunst hier und für die Region sehr wichtig“, so Krassnigg. „Das ist nicht ganz leicht, weil man ein Bild zurechtrücken muss, gerade für die jüngere Generation, die hier draußen etwas anderes vermutet, als es hier im Sinne eines Vorwärtsgehen, unter anderem durch den Thalhof, bereits angeboten wird.“

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