Forderung nach weniger Molkereien

Der neue Generalsekretär der Landwirtschaftskammer Österreich, Josef Plank, fordert eine Strukturreform bei den Molkereien. Die Milchgenossenschaft Niederösterreich unterstützt den Vorschlag nach weniger Molkereien.

Die derzeitige kleinteilige Struktur sei kein Vorteil, so Plank im „WirtschaftsBlatt“-Interview (Donnerstag). Es brauche eine bessere Koordination der milchverarbeitenden Betriebe. Ziel sei es, die Vermarktung im In- und Ausland zu verbessern. Hintergrund ist der Kampf gegen die Milchkrise, der Milchpreis ist im Keller.

Genossenschaft: Auf „Absender Österreich“ setzen

Plank kritisiert vor allem Schwächen bei der Vermarktung heimischer Milchprodukte im Ausland. Auf die Entwicklung der Märkte könne man nur gemeinsam Antworten finden, sagt er. Der Geschäftsführer der Milchgenossenschaft Niederösterreich, Leopold Gruber-Doberer, sieht das ähnlich. Im Vergleich zu den europäischen Mitbewerbern seien die Molkereien in Österreich sehr kleinstrukturiert. Man müsse stärker auf den „Absender Österreich“ setzen.

„Natürlich hat auch die Eigenständigkeit der Unternehmen durchaus einen Stellenwert, aber wenn man für die Zukunft gerüstet sein will, dann wird man manche persönliche Situationen hinten anstellen müssen“, so Gruber-Doberer. Ein Missverhältnis gäbe es vor allem zwischen der Anzahl der Anbieter von Milchprodukten und der Anzahl der Abnehmer: Hier bedienen laut dem Geschäftsführer der Milchgenossenschaft nämlich nur drei Handelspartner mehr als 85 Prozent des heimischen Marktes.

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