Voest Krems: Neue Technologie für Autoindustrie

Die Voestalpine Krems hat ein neues Verfahren zur Erzeugung höchstfester Stahlbleche für die Autoindustrie entwickelt, die fünfmal fester als normaler Stahl sind. Für die Fertigung ging eine neue Anlage in Schwäbisch Gmünd in Betrieb.

Moderne Autos müssen sicher sein, Bauteile dürfen nicht rosten oder brechen, schon gar nicht bei einem Unfall. Damit das funktioniert, wird der Stahl mit enormer Hitze behandelt. Das Verfahren dazu ist eine Erfindung der Voestalpine, genauer gesagt des in Krems ansässigen Teils der Voestalpine, der für die Metallformung zuständig ist. Mit dem neu entwickelten Verfahren können hochfeste Karrosserieteile in nur einem einzigen Schritt erzeugt werden.

Voestalpine in Schwäbisch Gmünd

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In der neuen Anlage in Schwäbisch Gmünd können erstmals hochfeste Karrosserieteile in nur einem einzigen Schritt erzeugt werden

Bis jetzt waren mindestens zwei Arbeitsschritte für die Produktion der Komponenten notwendig, da sonst der Rostschutz Schaden genommen hätte. Die neue Anlage für die Fertigung der automobilen Leichtbaukomponenten ging am Donnerstag in Schwäbisch Gmünd (Deutschland) in Betrieb. „Die Freude ist riesengroß. Ich hab des Thema ja von Anfang an begleitet, zuerst als Forschungsschef dann als verantwortlicher Vorstand. Mir geht des Herz über“, sagte Peter Schwab, Vorstand der Metal Forming Division Krems, bei der Eröffnung.

„Bahnbrechender Schritt“ im automobilen Leichtbau

Die neue Anlage in Schwäbisch Gmünd kostete 11 Millionen Euro. Sie ist vollautomatisiert und wird im Vollbetrieb von sieben Arbeitern pro Schicht betreut. „Mit dieser neuen Technologie setzen wir den nächsten bahnbrechenden Schritt im automobilen Leichtbau“, sagte Peter Schwab. Bis 2020 sollen mindestens acht solcher Anlagen folgen, in Deutschland, China und den USA, alle in der Nähe großer Autohersteller. Ebenfalls bis 2020 will das Unternehmen Voestalpine den Umsatzanteil im „Zukunftsmarkt Mobilität“ eigenen Angaben zufolge von derzeit 48 auf 50 Prozent weiter steigern.

Voestalpine in Schwäbisch Gmünd

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In den kommenden Jahren will die Voestalpine weltweit mindestens acht Anlagen, wie die eben eröffnete, in Betrieb nehmen

Im Geschäftsjahr 2015/16 erzielte die Voestalpine in diesem Bereich, zu dem neben der Automobilindustrie auch Eisenbahn und Luftfahrt zählen, Verkaufserlöse in Höhe von 5,3 Mrd. Euro. Als Autozulieferer erwirtschaftet der Konzern eigenen Angaben zufolge fast ein Drittel des Gesamtumsatzes. „Die Entwicklung von höchstqualitativen Automobilkomponenten in Leichtbauweise ist ein zentraler Teil unserer langfristigen Strategie, in enger Zusammenarbeit mit den Kunden im Zukunftsmarkt Mobilität permanent zu wachsen“, teilte Konzernchef Wolfgang Eder in einer Aussendung mit.

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