Entlastung für Bauern bei Sozialversicherung

Weil der Milchpreis zuletzt stark gesunken ist, wurde nun beschlossen, dass die Sozialversicherungsbeiträge der Bauern für ein Quartal ausgesetzt werden. In Niederösterreich soll das eine Entlastung von 55 Millionen Euro bringen.

Seit dem Ende der Milchquote vor einem Jahr und den EU-Sanktionen gegen Russland sind die Preise für Milch stark eingebrochen. Das Aussetzen der Sozialversicherungsbeiträge soll den Landwirten nun eine kurzfristige Entlastung bringen. Konkret werden den Bauern die Beiträge für das vierte Quartal 2016 vorübergehend erlassen.

Bis zu 5.000 Euro Ersparnis für Bauern

In Niederösterreich würden sich durch die Sofortmaßnahme alle Milch-, sowie alle land- und forstwirschaftlichen Betriebe insgesamt 55 Millionen Euro ersparen. „Das sind notwendige Entlastungen für die bäuerlichen Familienbetriebe, weil die Situation derzeit wirklich eine sehr schwierige ist. Hier geht es um die Existenz der Bäuerinnen und Bauern und ich bin sehr froh, dass diese Forderung, die wir bereits am 9. Mai geäußert haben, jetzt umgesetzt wird“, sagte Agrarlandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP).

Ein durchschnittlicher Milchbetrieb erspare sich aufgrund des Aussetzens der Sozialversicherungsbeiträge zwischen 2.000 und 5.000 Euro, heißt es. Allerdings gilt die Maßnahme nur vorläufig, denn die Beiträge werden den Bauern nicht gänzlich erlassen, sondern lediglich aufgeschoben. Bis spätestens 2019 müssen alle Landwirte die ausstehende Summe zurückzahlen.

Links:

• Forderung nach weniger Molkereien (noe.ORF.at; 11.7.2016)
• Hilfspaket soll Milchbauern entlasten (noe.ORF.at; 14.6.2016)
• Weltmilchtag von Preistief überschattet (noe.ORF.at; 31.5.2016)
• Protestfahrt der Milchbauern (noe.ORF.at; 30.3.2016)
• Milchbauern geraten immer mehr unter Druck (noe.ORF.at; 11.3.2016)