Türkei: „Stark frequentierte Plätze meiden"

Nach dem Putschversuch in der Türkei ist die Situation von 10.000 Österreichern im Land unklar. Stark frequentierte Plätze sollten laut Außenministerium gemieden werden. Hinweise auf Todesopfer aus Österreich gibt es keine.

Das Außenministerium rief die Österreich in der Türkei dazu auf, angesichts Militärputsches „an einem sicheren Ort“ zu bleiben. Im Notfall und bei Fragen solle das Außenministerium unter der Telefonnummer 0043-1-90115-4411 kontaktiert werden, heißt es. Die Telefone der Beratungshotline dürften seit Freitagabend heiß laufen. „Der Informationsbedarf scheint beträchtlich zu sein“, sagte der Sprecher der Außenministeriums Thomas Schnöll. Das Personal sei bereits aufgestockt worden.

Auch aus der Türkei dürften viele Österreicher beim Außenministerium anrufen. Derzeit befinden sich nach Angaben des Außenministeriums etwa 3.300 Österreicher in der Türkei, etwa 1.700 davon aus Reisegründen. Diese Zahl sind allerdings nur jene, die sich auch beim Außenministerium registriert haben. Schätzungen gehen von bis zu 10.000 Österreichern aus, die sich derzeit in der Türkei aufhalten.

Kostenlose Umbuchungen für Reisende

„Aufgrund der Ereignisse in Istanbul kann es derzeit zu Beeinträchtigungen bei Flügen von und in die Türkei kommen. Wir empfehlen allen Passagieren, sich vor Reiseantritt bei ihrer gebuchten Fluglinie oder auf der Homepage des Flughafen Wien über den Status ihres Fluges zu informieren“, hieß es am Samstag auf der Homepage des Flughafen Schwechat. Nachdem zunächst 12 von 39 Flugverbindungen zwischen Schwechat und der Türkei ausgefallen waren, gaben die AUA und Niki aber bekannt, die Flugverbindungen in die Türkei wieder aufzunehmen - mehr dazu in Flüge nach Putschversuch gestrichen (noe.ORF.at; 16.7.2016).

Flughafen Schwechat nach Putschversuch Türkei

APA / Herbert P. Oczeret

Reisende vor einem Schalter der Turkish Airlines am Flughafen Schwechat

Die beiden Airlines bieten Reisenden, die ihre Flüge in die Türkei nicht antreten möchten, derzeit aber kostenlose Umbuchungen an. Bei der AUA kann man laut Informationen von Samstagvormittag eine Woche lang kostenlos umbuchen und stornieren. Niki sicherte Kunden, die nicht in die Türkei reisen wollten, zu, dass sie ihre Flüge bis 20. Juli kostenfrei umbuchen können.

Auch die allermeisten Reiseveranstalter buchen Türkeireisen, die Samstag oder Sonntag starten, kostenfrei um oder stornieren diese gratis. Das sagte eine Sprecherin des Verkehrsbüros am Samstagvormittag auf APA-Anfrage. Wie es ab Montag mit kostenfreien Umbuchungs- oder Stornomöglichkeiten aussieht, blieb vorerst noch abzuwarten.

Mehr als 250 Tote bei Putschversuch

Bei dem blutigen Putschversuch in der Türkei sollen seit Freitagabend mehr als 250 Menschen ums Leben gekommen sein. Bei 161 der Toten handelt es sich laut Ministerpräsident Yildirim um regierungstreue Sicherheitskräfte und Zivilisten. Hinzu kommen mehr als 100 getötete Putschisten, wie es am Samstag aus Regierungskreisen in Ankara hieß. Mittlerweile soll der Putschversuch zurück geschlagen worden sein - mehr dazu in Lage „vollständig“ unter Kontrolle (news.ORF.at; 16.7.2016). Hinweise, dass unter den Todesopfern der gewaltsamen Auseinandersetzungen in der Türkei auch Österreicher seien, gäbe es laut Außenministerium nicht.

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