Leichtes Plus bei Niederösterreichs Export

Die neuesten Exportzahlen weisen ein Plus für Niederösterreich aus, wenn auch ein geringes. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Exporte um 0,7 Prozent. Vor allem im Handel mit Russland wurden jedoch starke Rückgänge verzeichnet.

Zum dritten Mal in Folge überschritt Niederösterreich im Jahr 2015 die Marke von 20 Milliarden Euro an Exporten. Nach Oberösterreich ist Niederösterreich damit die Nummer Zwei in der Exportwirtschaft in Österreich. Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr fiel in Niederösterreich 2015 allerdings gering aus. Mit 0,7 Prozent Zuwachs liegt Niederösterreich sogar an vorletzter Stelle im Bundesländervergleich.

Hauptgrund für die nur geringe Steigerung der Exporte war der massive Einbruch der Ausfuhren nach Russland um 28,5 Prozent. "Die Russland-Sanktionen sind schmerzhaft für die niederösterreichische Wirtschaft. Einen politischen Lenkungseffekt konnten sie nicht erzielen, daher wäre es wirklich ratsam, diese rasch zu überdenken“, erklärten Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP) und Sonja Zwazl, Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich, in einer gemeinsamen Aussendung.

Osteuropa als wichtiger Markt

Dafür sorgten andere osteuropäische Länder für ein Plus in der Statistik. Nach Polen wuchsen die niederösterreichischen Exporte um 9,6 Prozent, in die Slowakei um 8,4 Prozent, nach Tschechien um 4,8 Prozent und nach Rumänien um 3,6 Prozent. Insgesamt zeigt die aktuelle Exportstatistik die große Bedeutung der osteuropäischen Märkte für die niederösterreichische Wirtschaft. Mit Tschechien, Ungarn, Polen, der Slowakei und Slowenien befinden sich fünf osteuropäische Länder unter den zehn wichtigsten Exportländern Niederösterreichs. Nach Ungarn beziehungsweise Slowenien gingen die Exporte 2015 jedoch zurück, um -4,8 Prozent beziehungsweise -3,2 Prozent.

Bohuslav verwies in der Aussendung auch auf die positiven Exportentwicklungen in die USA. Hier wurden die Warenausfuhren von 831 Millionen Euro auf 957 Millionen Euro um 15 Prozent gesteigert. „Das Beispiel USA zeigt, dass wir mit unserer Exportstrategie auf dem richtigen Weg sind. Doch es ist noch großes Wachstumspotenzial für Niederösterreich vorhanden, wir werden unsere Anstrengungen weiter intensivieren“, sagte Bohuslav.

Auch im Iran sieht man noch Wachstumspotential. „Niederösterreichs Betriebe haben 2015 um 20 Prozent mehr in den Iran exportiert als im Jahr zuvor. Auch wenn hier das Wachstum noch von einem relativ niedrigen Niveau ausgeht, bin ich überzeugt, dass es hier sehr gute Absatzchancen für unsere Unternehmen gibt“, sagte Zwazl.

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