Jedes fünfte Unternehmen rechnet mit Jobabbau

Die Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung zeigt einen leichten Aufwärtstrend bei Niederösterreichs Wirtschaft. Trotzdem rechnet jedes fünfte Unternehmen damit, in den nächsten drei Monaten Jobs abbauen zu müssen.

Für das Konjunkturbarometer der Industriellenvereinigung wurden 38 Unternehmerinnen und Unternehmer in Niederösterreich mit insgesamt 15.497 Beschäftigten befragt. 59 Prozent dieser Unternehmer bezeichneten die aktuelle Geschäftslage als gut, 33 Prozent als gleichbleibend und acht Prozent als schlecht. Dieser Trend setzt sich, laut den Erwartungen der Unternehmer, allerdings nicht fort. Aus jetziger Sicht glauben nur sieben Prozent an eine Verbesserung in den sechs Monaten.

85 Prozent der Unternehmer rechnen mit keiner Veränderung im kommenden halben Jahr, acht Prozent mit einer Verschlechterung. Der Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich, Thomas Salzer, begründet die ungewissen Aussichten vor allem mit den Ereignissen in den vergangenen Wochen, wie dem „Brexit“, dem Anschlag in Nizza oder dem Putschversuch in der Türkei. „Was wir jetzt dringend brauchen, sind spürbare Wachstumsimpulse, die neues Vertrauen für Investitionen schaffen“, sagt Salzer.

Viele Unternehmer erwarten Produktionsrückgang

Die unsichere Situation führt dazu, dass viele Unternehmen skeptisch sind. 18 Prozent der befragten Unternehmen rechnen damit, in den kommenden drei Monaten weniger zu produzieren. Noch negativer fallen die Einschätzungen zum Beschäftigtenstand in drei Monaten aus: Während nur neun Prozent der befragten Unternehmen davon ausgehen, in den nächsten drei Monaten mehr Personal einzustellen, rechnet gut ein Fünftel damit, dass Jobs abgebaut werden müssen.

Bei der Industriellenvereinigung Niederösterreich spricht man sich angesichts der aktuellen Zahlen für eine Entbürokratisierung, eine effizientere Gestaltung des Sozialversicherungssystems und eine Flexibilisierung der Arbeitszeit aus: „Die Betriebe brauchen dringend Impulse, um Jobs absichern zu können. Forderungen nach einer Wertschöpfungsabgabe oder anderen neuen Steuern sind hier jedenfalls kontraproduktiv“, sagt Thomas Salzer.

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