Zu viele Jungvögel landen in Tierheimen

Viele Tierheime in Niederösterreich platzen derzeit aus allen Nähten. Grund sind zahlreiche Jungvögel, die aus dem Nest gefallen sind und in den Tierheimen abgegeben wurden. Experten kritisieren diese falsch verstandene Tierliebe.

Alleine im Tierheim St. Pölten wurden heuer bereits mehr als 240 Vögel abgegeben. Viele von ihnen dürften bei den ersten Flugversuchen vom Nest auf den Boden gefallen sein. Die meisten Vögel hätten aber keine menschliche Hilfe gebraucht, sagt der Leiter des Tierheimes St. Pölten, Davor Stojanovic: „Gut zwei Drittel der Tiere gehören nicht ins Tierheim, die sollte man in der Natur lassen.“

Wer sich nicht sicher ist, ob ein Jungvogel in Gefahr ist, sollte diesen zunächst aus sicherer Entfernung beobachten, empfiehlt Gerald Pfiffinger, Geschäftsführer von BirdLife Österreich. Im Regelfall sollten sich dann die Elterntiere annähern, ein Zeichen, dass alles in Ordnung ist. „Das ist aber nicht immer so. Zum Teil ist es auch so, dass der Altvogel einen beobachtet. Die bekommen natürlich mit, wenn irgendwo Gefahr lauert“, sagt Pfiffinger.

Falsches Futter als Gefahr für Jungvögel

Ist ein Tier eindeutig verletzt oder krank, sollte es natürlich behandelt werden. Tierheim-Leiter Stojanovic appelliert aber, nicht unnötig in die Natur einzugreifen: „Wir glauben wir können in der Natur etwas bewegen, aber nein, wir können gar nichts machen. Wir können nur Schaden zufügen und es ist viele Male besser, die Vögel liegen zu lassen und sich nicht einzumischen.“

Jungvögel sollten auf keinen Fall mit nach Hause genommen und dort aufgezogen werden. Durch falsches Futter können die Jungtiere nämlich krank werden. Brot, Eier oder Milchprodukte könnten etwa Knochen und Gefieder schaden.

Links: