Pernkopf: Ausbau von Dukovany ist „Wahnsinn“

Die Planungen für zwei neue Reaktoren im grenznahen Atomkraftwerk Dukovany in Tschechien schreiten voran. Niederösterreichs Umweltlandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) spricht wörtlich von einem „Wahnsinn“.

Wie der AKW-Betreiber CEZ am Mittwoch mitteilte, wurde beim zuständigen Ministerium in Prag die Umweltverträglichkeitsprüfung des Projekts beantragt. Die Planungen für zwei mögliche neue Atomreaktoren in Dukovany, etwa 50 Kilometer von der niederösterreichisch-tschechischen Grenze entfernt, dürften damit immer konkreter werden. Niederösterreichs Umweltlandesrat Stephan Pernkopf kritisiert diesen Schritt scharf: „Ich halte das für einen kompletten Wahnsinn“, sagt er gegenüber noe.ORF.at.

Die tschechische Regierung will künftig verstärkt auf Kernkraft setzen. Ein nationaler Aktionsplan sieht vor, den Atomanteil am Strommix bis 2050 von derzeit einem Drittel auf rund die Hälfte zu erhöhen. Umweltschützer halten die bestehenden Kraftwerke in Temelin und Dukovany für unsicher und gefährlich. Für „Global 2000“ ist Dukovany eines der „problematischsten“ AKW in Europa, die Anlagen seien „in marodem Zustand“.

Atomkraft sei nicht beherrschbares Sicherheitsrisiko

Der Prozess der Umweltverträglichkeitsprüfung für die neuen Reaktoren könnte laut CEZ-Sprecher Jiri Bezdek mehrere Jahre dauern. Landesrat Pernkopf fordert in diesem Zusammenhang eine komplette Umweltverträglichkeitsprüfung, die auch grenzüberschreitend stattfindet. „Das ist die Mindestforderung“, sagt er, lehnt die Atomkraft und deren Ausbau aber grundsätzlich ab. Pernkopf spricht von einem nicht beherrschbaren Sicherheitsrisiko: „Ich fordere hier ein scharfes Vorgehen der Bundesregierung innerhalb der Europäischen Union. Dieser Wahnsinn muss abgedreht werden - oder es müssen die Regionalförderungen gestrichen werden.“

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