AKNÖ erstritt 20 Millionen Euro

Die Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) hat heuer bisher 20 Millionen Euro für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Rechtsfragen erkämpft. Darauf wurde am Mittwoch in einer Halbjahresbilanz hingewiesen.

Mehr als 84.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hat die Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) in den ersten sechs Monaten des Jahres in Rechtsfragen unterstützt. Mit welchen verschiedenen Herausforderungen man dabei konfrontiert war, wurde bei einer Pressekonferenz zur Halbjahresbilanz anhand von Beispielen erläutert.

Grotesker Fall: 50 Euro für jeden Urlaubstag zahlen

So konnte eine Mitarbeiterin eines Fußpflege- und Kosmetiksalons zwei Jahre lang nicht auf Urlaub gehen. Der Chef wollte von ihr, dass sie den Urlaubstag entweder einarbeitet, das heißt, gratis arbeitet oder, dass sie 50 Euro pro verbrauchtem Urlaubstag zahlt. „Viel deutlicher kann man gegen das heimische Arbeitsrecht nicht verstoßen“, sagte Arbeiterkammerpräsident Markus Wieser.

„Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben ein Recht auf das Geld, das für sie erstritten wird. Das sind Löhne und Gehälter, die den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gehören, die ihnen quasi vorenthalten wurden. Und ein jeder Euro ist natürlich in der heutigen Zeit für jeden Beschäftigten wichtig“, sagte Wieser.

Erneut Forderung nach sechster Urlaubswoche

Ein Großteil beschäftigten sich mit dem Thema Urlaub. Oft wird der Urlaubszeitpunkt einseitig vom Arbeitgeber festgelegt, zudem fühlen sich immer mehr Beschäftigte dazu verpflichtet, auch im Urlaub erreichbar zu sein. Immer wieder kommt es auch rund um die Länge des gesetzlichen Urlaubs zu Konflikten.

Nicht nur Gewährung und Anspruch beschäftigen dabei regelmäßig die Arbeitnehmer, sondern auch die Dikussion um die sechste Urlaubswoche. „Wenn von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer immer wieder verlangt wird, dass sie länger arbeiten sollen, dann braucht es dazu auch ausreichend Erholungsphasen. Menschen sind keine Maschinen“, sagte Wieser.

IV NÖ: Sechste Urlaubswoche belastet Betriebe

Bei der Industriellenvereinigung Niederösterreich weist man die Forderung nach einer sechsten Urlaubswoche zurück. „Die geforderte volle Vordienstzeitenanrechnung bei der sechsten Urlaubswoche würde die Betriebe zusätzlich belasten. Diese Forderung würde insbesondere die Beschäftigung von älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern verteuern“, erklärte IV NÖ-Geschäftsführerin Michaela Roither in einer Aussendung am Mittwoch. Mit 25 gesetzlichen und 13 staatlichen oder kirchlichen Feiertagen liege Österreich ohnehin im internationalen Spitzenfeld.

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