Ärzte weisen Bachinger-Kritik zurück

In der Debatte um das Wahlarztsystem hat Patientenanwalt Gerald Bachinger am Donnerstag heftige Kritik an der Ärztekammer geübt und von einer Zwei-Klassen-Medizin gesprochen. Die Ärzte weisen das scharf zurück.

Bachinger sagte im Ö1-Morgenjournal, dass Ärzten „Monetik wichtiger ist als Ethik“. Die Patienten, die es sich leisten können, bekommen diese Wahlfreiheit öffentlich subventioniert, diejenigen, die es sich nicht leisten können, würden in einen zweitklassigen kassenärztlichen Bereich abgedrängt, so der Patientenanwalt. Das sei typische Zwei-Klassen-Medizin. Das könne nicht das Ziel sein - mehr dazu in news.ORF.at.

Bachinger solle Hetzkampagne beenden

Patientenanwalt Bachinger solle seine Hetzkampagne gegen die Ärzte beenden und endlich Patienteninteressen wahrnehmen, sagt dazu der Präsident der Ärztekammer Niederösterreich, Christoph Reisner. Unter einer Abschaffung des Wahlarztsystems würden vor allem die Patienten leiden - mehr dazu in Niederösterreich hält an Wahlarztsystem fest (noe.ORF.at; 3.8.2016).

Zum Vorwurf einer Zwei-Klassen-Medizin führte Reisner aus, dass es diese es schon immer gegeben habe, „Stichwort Zusatzversicherung“, und daran würde auch eine Streichung der Kostenrückerstattung für Wahlärzte nichts ändern. Patientenanwalt Bachinger forderte auch neue Primärversorgungsmodelle, konkret mehr Gruppenpraxen statt Einzelordinationen. Darüber gebe es Verhandlungen zwischen der Ärztekammer und der Gebietskrankenkasse, sagte Reisner, diese seien aber noch nicht abgeschlossen.

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